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Towards Cybersociety and "Vireal" Social Relations |
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"Daily Me" - Die Zeitung der Zukunft? Chancen und Risiken einer individuellen Informationsvermittlung Zürich 1997
1 "Information Highway" - Herausforderung für das Verlagswesen 2 Chance für den Rezipienten - Risiko für die Gesellschaft? 3 Print vs. Electronic Newspaper 4 "Daily Me" - Die individuelle elektronische Zeitung 6 Informationsüberflutung 7 "Daily Me" und die Erfüllung von Funktionen 8 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Anhang 1. "Information Highway" - Herausforderung für das Verlagswesen Der "Information Super Highway" ist in aller Munde und wird weitherum als die Technologie gehandelt, welche die Entwicklung des 21. Jahrhunderts bestimmen wird. Experten sagen der Informationsindustrie bis zum Jahr 2000 Zuwachsraten von rund 20 Prozent voraus. Weltweit sollen zur Jahrtausendwende 100 Milliarden ECU (über 150 Mia. Franken) umgesetzt werden - 1988 hatte der globale Umsatz noch sieben Milliarden betragen; ganze zwei Milliarden davon entfielen auf Europa [1].Verlage, als die traditionell wichtigsten Informationsanbieter, kann diese Entwicklung nicht unberührt lassen. Sie müssen ihre Rolle und ihre Ziele überdenken. Branchenkenner in den USA bemühen gerne folgendes Bild: Die Zeitungsindustrie befinde sich heute in einer ähnlichen Lage wie die Eisenbahngesellschaften in den 20er-Jahren. Die Railroad-Companies hätten es versäumt, angesichts der aufkommenden Konkurrenz durch Automobilverkehr und Luftfahrt rechtzeitig die richtigen Schlüssen zu ziehen. Gleiches dürfe den Zeitungen nicht passieren. Für uns Europäer mag das Bild, so richtig es für die USA ist, etwas pathetisch klingen und es zeigt auch, dass nicht alles was für die USA stimmt auch auf Europa zutreffen muss. Dennoch, darauf verlassen kann und will sich niemand und deshalb strömen auch hierzulande die Verlage mit den unterschiedlichsten Angeboten ins Internet. Geld wird mit dem Online-Auftritt vorerst zwar keines verdient, aber die Angst Werbegelder ans neue Medium zu verlieren und den Anschluss an die neue Technologie zu verpassen, lässt manchen Verleger beide Augen zudrücken, wenn er das Budget für die Internet-Präsenz seiner Publikationen genehmigt. Weltweit stehen bereits mehr als 1600 Zeitungen und Zeitschriften im Internet zur Verfügung; die meisten davon, nämlich 1524, im World Wide Web (Stand 4.1.97) [2]. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Betrachtung der Variante der "Individuellen Zeitung" wie diese bereits auf dem Internet angeboten wird. Verschiedentlich ist "The Daily Me", wie diese jederzeit aktualisierte und auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Online-Zeitung in der englischen Literatur genannt wird, als die Informationsweise der Zukunft eingeschätzt worden. Bender et al. vom MIT-Media Lab umschreiben "FishWrap" [3], das hauseigene Daily Me-Projekt folgendermassen: "FishWrap attempts to balance an individual's desire for personalization with the need to participate in and know about the world at large. FishWrap provides its readers with an egocentric window into world affairs while allowing them to receive news from their hometown and stories of personal interest. In addition to personally selected stories, FishWrap provides a continuous update of general news items and features." [Bender, W. et al.,1996] Für ein "Daily Me" sprechen verschiedene Gründe. Zum einen ist in den westlichen, industrialisierten und hochdifferenzierten Arbeitsgesellschaften eine Individualisierungstendenz auszumachen und zum andern wird insbesondere seit dem Aufkommen elektronischer Medien von einer "Informationsüberflutung" gesprochen und es wird argumentiert, die Menschen würden durch die blosse Fülle der medialen Informationen, welche täglich auf sie einströmt, überfordert. Informationsvermittlung in der Form einer individuellen Online-Zeitung könnte diesem Umstand mittels ihres komplexitätsreduzierenden Potentials entgegentreten. Ob es gesellschaftlich wünschenswert ist, dass jeder "seine" Informationen massgeschneidert geliefert bekommt, bleibt vorerst eine umstrittene Frage. Bei den folgenden Ausführungen fällt das Augenmerk in erster Linie auf eine elektronische Zeitung im World Wide Web (WWW). News-Dienste via E-mail oder Fax, wie sie ebenfalls angeboten werden, werden in die Überlegungen miteinbezogen, stehen aber nicht im Zentrum des Interessens. Diese Einschränkung wird zum einen vorgenommen, um das Thema einzugrenzen und überhaupt im beschränkten Rahmen einer Seminararbeit behandeln zu können und zum anderen, weil das WWW mit seinen vielfältigen interaktiven und multimedialen Möglichkeiten die bevorzugte Plattform des Internet-Engagements von Zeitungen ist und für den Durchschnittsrezipienten sicherlich die attraktivste Spielart des Mediums Internet darstellt. 2. Chance für den Rezipienten - Risiko für die Gesellschaft? Ziel der Arbeit ist es die Chancen und Risiken einer individuellen Online-Informationsvermittlung wie sie die massgeschneiderte, elektronische Zeitung darstellt, zu erörtern. Zum einen soll dabei das Individuum im Zentrum der Betrachtung stehen, indem mittels des aus der Kommunikationswissenschaft stammenden Nutzen-Ansatzes (Uses & Gratification) die Vor- und Nachteile der individuellen, elektronischen Zeitung für den Rezipienten diskutiert werden. Zum andern wird auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene die Bedeutung der Online-Informationsvermittlung im Stile einer Individuellen Zeitung untersucht. Mittels der Betrachtung der Funktionen, welche Massenmedien für eine moderne Gesellschaft wahrnehmen (Informationsfunktion, Unterhaltungsfunktion, Integrationsfunktion etc.) soll auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene das Konzept des "Daily Me" analysiert und seine funktionalen Leistungen bewertet werden.Es stellen sich also folgende zwei Grundfragen: 1. "Lohnt" sich die individuelle Informationsvermittlung aus der Sicht des Rezipienten? Welche zusätzlichen Gratifikationen bietet ihm "The Daily Me"? Mit welchen zusätzlichen, neuen Kosten muss er rechnen? 2. Welche gesellschaftlichen Chancen und Risiken birgt das Konzept der individuellen Informationsvermittlung? Welche funktionalen Leistungen erfüllt es besser bzw. schlechter als die herkömmlichen Massenmedien? 3. Print vs. Electronic Newspaper Inhaltlich betrachtet sind Online-Dienste weit mehr als digitalisierte Ausgaben der gedruckten Zeitung. Erfahrungen (v.a. in den USA) haben gezeigt, dass es für einen erfolgreichen Internet-Auftritt nicht ausreicht, Printinhalte eins zu eins in ein elektronisches Medium zu übertragen. Eine Online-Zeitung unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht von einem Printprodukt:Elektronische Zeitungen kennen keine prinzipiellen Platzbeschränkungen. Jede Nachricht kann theoretisch beliebig ausführlich gebracht werden und mit zusätzlichen Hintergrundinformationen verknüpft werden. Dies können Hypertext-Links zu anderen relevanten Informationen im Internet sein, Lexikonbeiträge, Fotos, Grafiken, Redemanuskripte bzw. Real-Audioclips oder gar Videosequenzen, wobei die Übertragung von Ton- und vor allem von bewegten Bildsequenzen bei den aktuellen Leitungskapazitäten noch weit davon entfernt ist, das Prädikat "benutzerfreundlich" zu erhalten. Online-News ermöglichen eine hohe Aktualität. Während konventionelle Tageszeitungen lediglich tagesaktuell sind, stellen elektronische Zeitungen eine ereignisaktuelle Berichterstattung bereit, d.h. die Zeitspanne zwischen einem Ereignis und der Berichterstattung wird auf ein Minimum reduziert und Meldungen können permanent aktualisiert werden (Redaktionsschluss entfällt). Für David Scott, Verleger des erfolgreichen Online-Dienstes Acces Atlanta ist der Zwang zur ständigen Aktualität sogar die grösste publizistische Herausforderung: "Unsere Abonnenten wollen immer voll auf der Höhe der Ereignisse sein. Das führt dazu, dass wir zum Beispiel Sportergebnisse während des Spiels laufend aktualisieren." [Riefler, 1995, S. 29] Die Darstellung am Bildschirm verlangt eine andere Logik und Ästhetik als ein Printprodukt. Grosse Titel und Bilder, die beim Printprodukt zuerst wahrgenommen werden, erscheinen bei der elektronischen Zeitung möglicherweise zuletzt auf dem Bildschirm, während der Rezipient das Kleingedruckte längst gelesen hat. Generell lässt sich festhalten, dass der Betrachter in viel höherem Masse als beim Printprodukt selbst entscheidet, was er sehen will und was nicht. Die gezielte Suche nach Informationen präsentiert sich hierbei wesentlich einfacher als bei der gedruckten Tageszeitung. Mittels Volltextsuche (sofern eingerichtet) kann nach bestimmten Themen gesucht werden. Dieser Vorteil fällt ganz besonders ins Gewicht, wenn es sich um Kleinanzeigen (Wohnungen, Automobil etc.) handelt, welche beim Printprodukt in einer an Unübersichtlichkeit kaum zu übertreffenden Art dargestellt werden. Neben der aktuellen Ausgabe lassen sich mit der Volltextsuche auch alte Nummern nach einem bestimmten Thema durchforsten (Archivfunktion). Die Interaktivität des Internets eröffnet neue Möglichkeiten einen Mehrwert gegenüber von Printprodukten zu schaffen. So hat sich insbesondere die Möglichkeit zur Kommunikation der Nutzer untereinander und mit den Verantwortlichen des jeweiligen Services als tragend herausgestellt. Das mit geringstem Aufwand mögliche Feedback via E-mail, beispielsweise an den Autoren eines bestimmten Artikels, erhöht einerseits die Leser-Blatt-Bindung und gibt andererseits den traditionellerweise feedback-armen Kommunikatoren einen willkommenen Input für ihre Arbeit, welcher sowohl qualitativ also auch quantitativ über die bekannten Marktforschungsstudien hinausgeht. In Gesprächsforen (freie oder moderierte Chat-Boxes, Newsgroups) haben die Benützer die unmittelbare Chance sich mit anderen Lesern zu einem aktuellen Thema zu unterhalten, Ideen und Anregungen auszutauschen. Darüberhinaus ergibt sich für News-Redaktionen die Möglichkeit Online-Gespräche zwischen Protagonisten aus Politik, Wirtschaft, Sport etc. und ihrer Leserschaft zu organisieren. Ein gewichtiger Vorteil von Online-News für Informationsvermittler sind die, mit der Printproduktion verglichen, relativ geringen Anfangsinvestitionen und vor allem niedrigen laufenden Kosten eines elektronischen News-Services. Bei Verlagen, welche primär ein bereits vorhandenes Printprodukt (Tageszeitung) auch online präsentieren möchten, stellt sich hingegen das Problem der Selbstkonkurrenzierung. Es erstaunt deshalb wenig, dass alle derzeit auf dem Schweizer Markt aktiven Verlage ihr Online-Produkt lediglich tagesaktuell halten: Keine Zeitung wird eine Primeur-Geschichte der nächsten Printausgabe, bereits am Vorabend auf dem Internet veröffentlichen, um sie am nächsten Morgen in allen anderen Tageszeitungen auch vorzufinden. 4. "Daily Me" - Die individuelle elektronische Zeitung Die Möglichkeit der Individualisierung stellt wohl den grundlegendsten Unterschied zwischen elektronischer und gedruckter Zeitung dar. War bis anhin eine Massenproduktion von Zeitungen aus arbeitstechnischen Gründen beinahe unumgänglich, ist es jetzt möglich mit relativ geringem technischen Aufwand personalisierte, sozusagen massgeschneiderte Zeitungen anzubieten. Die Idee einer personalisierten, elektronischen Zeitung gibt es schon einige Jahre und in jüngster Zeit steigt auch die Zahl der Angebote im Internet. Den grossen kommerziellen Erfolg hat allerdings (bis jetzt) noch kein Produkt erreicht. Das dürfte vor allem daran liegen, dass die meisten komerziellen Systeme auf relativ groben Software-Filtern beruhen, welche zwar fähig sind aufgrund von definierten Schlüsselwörtern bestimmte Themen auszuwählen bzw. auszuschliessen, aber meistens unter dem Problem leiden die Informationen entweder zu fein oder aber zu grob zu filtern. "At least 50 percent of the stuff you get, you don't really care about, and if you're someone who needs to go through a lot of information, that's completely unacceptable", meint etwa Denise Caruso, Analyst und Schriftsteller. [Rozansky, 1996]Ein vielversprechendes Projekt stellt das bereits erwähnte "FishWrap" am MIT Media Lab dar [4]. FishWrap richtet sich vorerst nicht ans breite Publikum, sondern beschränkt sich sozusagen auf die Zielgruppe "MIT-Community". Die fortgeschrittene Software erlaubt den Rezipienten u.a. Artikel zu "empfehlen", welche die anderen Teilnehmer interessieren könnten und die dann auf allen elektronischen Titelseiten erscheinen. Walter Bender vom Media Lab: "What we have above the fold is the Daily Me, and below the fold is the Daily Us. And the decisions are made both by the individual and the community" [Rozansky, 1996]. Die meisten der erfolgreichen Projekte finden sich vorderhand im Special-Interest-Sektor und hier vorwiegend im Business-Bereich, wo es bereits eine Bandbreite von teilweise sehr teuren, hochspezialisierten Informationsvermittlungssysteme gibt [5]. Für die klassische, allgemeiner interessierte Leserschaft existiert eine Fülle Angeboten, welche gratis oder relativ günstig eine elektronische Zeitung auf "Daily Me"-Basis liefern (vgl. unvollständige Liste im Anhang). 5.1. Der "Uses & Gratifications Approach" Im Zentrum der theoretischen Überlegungen steht der in der Massenkommunikationsforschung beheimatete Nutzen- und Belohnungsansatz (Uses and Gratifications Approach). Er repräsentiert eine Sichtweise, die das Publikum in den Mittelpunkt der theoretischen Überlegungen stellt, indem er die Frage stellt "Was machen die Menschen mit den Medien?" und nicht, wie die früheren Ansätze in der traditionellen Medien-Wirkungsforschung "Was machen die Medien mit den Menschen?" Mit Blick auf die ihm zugrundeliegenden Prämissen scheint er besonders zur Untersuchung elektronisch vermittelter, interaktiver Kommunikation geeignet.Im Vordergrund des Ansatzes steht somit der aktive Rezipient, der nicht nur externen Medienreizen ausgesetzt ist und auf diese reagiert, sondern Medien selektiv nutzt. Der aktive Rezipient nutzt die Angebote der Medien überwiegend als Mittel zum Zweck und instrumentalisiert sie für die Erreichung bestimmter Ziele (z.B. für das Ziel politisch informiert zu sein). Die Angebote der Massenmedien treten dabei in Konkurrenz zu alternativen Gratifikationsquellen, und der Rezipient bestimmt welches Angebot für welche Bedürfnisbefriedigung in Anspruch genommen wird. Zusammenfassend lassen sich folgende vier Grundannahmen des Nutzenansatzes formulieren [Jäckel, 1992, S. 247]:
5.2 Funktionen von Massenmedien 5.2.1 Funktionen für die Gesellschaft Den Massenmedien werden unterschiedliche Funktionen zugewiesen. Je nach politischem System, in dem sie wirken, sowie je nach Aufbau und Struktur des Mediensystems und der Gesellschaft selbst, ergibt sich eine Vielfalt von Funktionen, welche Massenmedien erfüllen.Es ist generell sehr schwierig die potentiellen Funktionen und Applikationsmöglichkeiten eines Kommunikationsmediums festzuhalten. Dennis McQuail fasst die Problemstellung folgendermassen zusammen: "More fundamentally, an agreed version of media functions would require an agreed version of society (...)" [McQuail,1991, S.69]. Hans Geser unterstreicht diese Problematik im Zusammenhang mit dem neuen Medium Internet [Geser, 1996]: "Für die momentan heranwachsenden globalen Computernetze erscheint diese Aufgabe besonders aussichtslos, 1. weil sie in eine maximal differenzierte und dynamisierte Gesellschaft hineingeboren werden, in der vielfältigste psychologische, soziale und kulturelle Rahmenbedingungen über die Reichweite ihrer Verfügbarkeit und die Selektivität ihrer Nutzung mitentscheiden 2. weil es sich um äusserst universalisierte multimediale Kommunikationsmedien handelt, deren funktionaler Entfaltungsraum infolge der raschen Entwicklungen auf Software- und Hardware-Ebene überdies monatlich expandiert." Neben der mannigfaltigen Schwierigkeiten, gibt es aber auch gute Gründe einen funktionalistischen Zugang zur Thematik zu wählen. Zum einen stellt die struktur-funktionalistische Theorie eine breit abgestützte und akzeptierte "Sprache", sowie ein Set an Konzepten zur Verfügung, welches nicht leicht zu ersetzen ist. Zum anderen eignet sich der Ansatz gut zur Beschreibung von Beziehungen zwischen medialen Vorgängen und anderen sozialen Strukturen und Prozessen. Drittens schliesslich verbindet der Ansatz die empirischen Beobachtungen von Medieninstitutionen mit den normativen Medientheorien [McQuail, 1991, S.70]. Nach McQuail erfüllen Massenmedien folgende grundsätzliche Funktionen für die Gesellschaft [Mc Quail, 1991, S. 71]:
Darstellung von Machtverhältnissen Innovation, Anpassung und Fortschritt ermöglichen/erleichtern
Stützung der bestehenden Normen Sozialisieren Koordination separater Aktivitäten Konsensbildung Prioritäten setzen / Relativen Status siganlisieren
Fördern und Erhalten der gemeinschaftlichen Werte
Soziale Spannungen mindern
und manchmal Religion 5.2.2 Funktionen für das Individuum Die Theorie,welche sich mit den individuellen Funktionen und Dysfunktionen von Medien auseinandersetzt nimmt zwar einen anderen Blickwinkel ein, eben jenen des Individuums, ist aber im übrigen konsistent mit der klassischen struktur-funktionalistischen Theorie [6]. Die Beziehung zwischen den zwei Ebenen wird hergestellt durch die Tatsache, dass individuelle Motive ihre Wurzel oft in einer gesellschaftlichen Erfahrung (experience) haben und ihr Ausdruck (expression) vom sozialen Kontext beeinflusst ist. Die Annahme, dass Medien vielfältige gesellschaftliche Funktionen erfüllen, setzt umgekehrt ein komplexes und grosses Muster innerhalb der individuellen Nutzungsweisen voraus. Mit andern Worten: "(...) there can be no functions served for society except by way of functions served for individuals" [McQuail, 1991, S. 72].Funktionen (Gratifikationen) von Massenmedien für das Individuum:
Ratschläge zu praktischen Themen, Meinungen und Entscheidungsgrundlagen Befriedigung von Neugierde und allgemeinem Interesse Lernen, Selbst-Erziehung (self-education) Entwicklung eines Sicherheitsgefühls durch Wissen
Wahrnehmung von Verhaltensmodellen Identifizierung mit dem "geschätzen Anderen" (valued other) Erkenntnis über sich selbst/das Selbst
Identifizierung mit anderen, entwickeln eines Gemeinschaftsgefühls Eine Basis finden zur Konversation und sozialen Interaktion Ersatz für "real-life companionship" Hilfe um soziale Rollen zu erfüllen Befähigung mit Familie, Freunden und Gesellschaft Kontakt aufzunehmen.
Entspannung Intrinsischer kultureller/ästhetischer Genuss Zeitvertreib Emotionale Befreiung (release) Sexuelle Erregung 5.3 Mediennutzung als Bedürfnisbefriedigung Im Zentrum des Erkenntnisinteresses steht die Frage, welche Funktionen die Medien zur Befriedigung der Bedürfnisse der Rezipienten leisten können. Die bedeutet implizit, dass jedes Individuum nach Befriedigung seiner Bedürfnisse strebt und zwar durch verschiedene, zur Disposition stehende Elemente seiner sozialen Umwelt, von denen die Massenmedien eine mögliche funktionale Alternative [7] bilden. "The media compete with other sources of need satisfaction" [Ahlers, 1985, S.38].Insbesondere die Marktforschung folgt häufig der einfachen Formel: geäussertes Bedürfnis gleich handlungsrelevantes Bedürfnis, d.h. sie geht davon aus, dass beispielsweise eine Äusserung "ich wünsche mir Kabelfernsehen" quasi automatisch zu einer Kaufentscheidung führt. Tatsächlich kann es aber zwischen dem artikulierten Bedürfnis und einem später vollziehbaren Verhalten eine ganze Reihe von intervenierenden Störfaktoren geben [Rosengren, 1974] umreisst die Transformation von Bedürfnissen zu spezifischer Mediennutzung folgendermassen: Ausgangspunkt ist ein bestimmtes Set grundlegender menschlicher Bedürfnisse unterschiedlicher Ordnung. Aus dem Zusammenwirken von Bedürfnissen und bestimmten individuellen und sozialen Dispositionen einerseits und den Strukturen der umgebenden Gesellschaft andererseits resultiert eine bestimmte Konstellation individueller Probleme. Die Verknüpfung von (wahrgenommenen) Problemen und (wahrgenommenen) Problemlösungen führt zu Motiven, sich auf die Suche nach Möglichkeiten der Problemlösung - der "Gratifikation" - zu begeben. Hieraus ergeben sich bestimmte Muster des Handelns: der Zuwendung zu Medien und/oder anderer nicht medienbezogener Aktivitäten. Vereinfacht auf die hauptsächlichen Komponenten, lässt sich dieses Modell wie folgt darstellen:
5.4 Festigung von Gratifikationserwartungen Palmgreen [Palmgreen, 1984] weist in seinem Erwartungs/Bewertungsmodell gesuchter und erhaltener Gratifikationen darauf hin, dass es zu einer Festigung von Gratifikationserwartungen im Zeitablauf kommt. In die Gratifikationssuche fliessen vorausgehende, bereits bestehende Erwartungen und Bewertungen ein. Die Gratifikationssuche bestimmt dabei die Mediennutzung, wobei sich diese wiederum rückwirkend auf die Wahrnehmung dadurch erhaltener Gratifikationen und der Eigenschaften des Mediums, des Programmes oder eines Inhaltstyps auswirkt. Dies führt letztlich dazu, dass durch ein Medium (Programm/Inhaltstyp) ermöglichte Gratifikationen mit den Merkmalen des Mediums (Programm/Inhaltstyp) assoziiert werden. Indem die Mediennutzung erwartbar den Erhalt bestimmter Gratifikationen ermöglicht, erfolgt eine subjektive Koppelung von Gratifikation und Medium (Programm/Inhalt). Mit anderen Worten: Die Individuen haben eine relativ konsistente und stabile Vorstellung von den über ein Medium erhaltbaren Gratifikationen, wobei sich Medien und Medieninhalte nicht ganz trennen lassen. In dieselbe Richtung zielt Merten in einer kritischen Replik auf Palmgreen: "Der Zwang zur je punktuellen Selektion von Inhalten wird aufgehoben durch Bildung von Konsumgewohnheiten in bezug auf Medien - on the long run" [Merten, 1984, S. 68].Das Phänomen der Kanal-/Lesertreue, worum es sich hier letztlich handelt, konstatiert auch Jäckel: "Rezipienten, die sich auf einen oder wenige Kanäle konzentrieren, vermindern damit die Zahl potentieller Gratifikationsquellen, ohne dabei das Gefühl zu haben, ein "schlechtes Geschäft" zu machen. Ein solches Verhalten könnte in Hochkostensituationen unangenehme Folgen haben. Im Falle der Mediennutzung erscheint es nicht nur als eine effektive Informationsvermeidungsstrategie , sondern unter Umständen auch als Bekräftigung und Bestätigung eines Qualitätsstandards, die Medienangebote zu erfüllen haben" [Jäckel, 1992, S.257]. Seit dem Aufkommen der "Neuen Medien" Radio und Fernsehen wurde und wird oft von einer "Informationsüberflutung" gesprochen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere von einer "Berieselung" die Rede, welche die Menschen zunehmend rund um die Uhr mit medialen Ereignissen eindecke. Das Bild der Berieselung, welches einen passiven Konsumenten unterstellt, der den optischen und audiovisuellen Signalen hilflos ausgeliefert ist, mag für die Musik im Warenhaus oder im Fahrstuhl gerade noch gelten. Beim Radio und Fernsehen kann davon hingegen keine Rede sein, braucht es doch nur einen Knopfdruck, um sich der Informationsflut zu entziehen. Hier soll die Informationsüberflutung unter einem anderen Gesichtspunkt behandelt werden. Einerseits kann die Fülle der Information zwar nicht gänzlich unterschlagen werden; diese kann zuweilen so gross sein, dass der Überblick und damit der Einblick verloren geht. Anderseits ist aber die Abfolge, der Takt, der auf den Menschen einströmenden Informationen von grosser Bedeutung. Bevor eine Information erfasst und begriffen wird, wartet oft bereits die nächste Einheit auf Verarbeitung. Sicherlich ist es den Menschen möglich, schnellere "Taktraten" oder gar neue Bildsprachen zu adaptieren, dennoch: "Eine befriedigende Interaktion ist so lange nicht möglich, wie der Informationsgeber die Taktgeschwindigkeit bestimmt, nach der der Informationsnutzer die Informationen aufnehmen und verarbeiten muss." [Ratzke, 1982, S.424] Um einer derartigen Informationsüberflutung zu entgehen, bieten sich unterschiedliche Strategien an [Ratzke, 1982, S. 424ff]:
6.1 Internet - Von der "Informationsflut" zum "Informationsmeer" Eines ist sicher: Von Berieselung kann im Zusammenhang mit dem Internet zumindest beim jetzigen Stand der Technik nicht die Rede sein. Das einzige was beim "Surfen" rieselt sind die "Sternschnuppen" im Netscape-Symbol beim Laden der Daten. Ansonsten passiert auf dem Internet ohne das aktive Handeln des Benützers herzlich wenig [8]. Deshalb kann auch nicht von Informationsüberflutung im herkömmlichen Sinn gesprochen werden. Der Takt der Informationsaufnahme wird im World Wide Web vom Informationsnutzer (und der Technik!) und nicht vom Anbieter bestimmt.Hingegen erhält der Aspekt der Informationsfülle mit dem Internet einen völlig neuen Stellenwert. Nie zuvor hatte der Mensch so leicht Zugang zu soviel Information. Wurde bei Radio und Fernsehen vor einer "Informationsflut" gewarnt, muss beim Internet wohl eher von einem "Informationsmeer" die Rede sein. Nicht umsonst wird von "Surfen" und "navigieren" gesprochen. Die enorme Informationsfülle stellt den Medienkonsumenten vor neue Probleme. Zum einen ist er, um beim Bild des Wassers zu bleiben, auf seinem Tauchgang mit einem verhältnismässig schlechten Echolot ausgerüstet, um die gewünschte Information im riesigen Ozean zu orten. Während sich dem TV-Konsumenten kaum Handlungsalternativen bieten (Ein/Aus, Programmwahl) steht der Internet-Benutzer aufgrund der interaktiven Möglichkeiten und der Verlinkung mittels Hypertext fast permanent unter Entscheidungsdruck, was die Informationsbeschaffung im globalen Netzwerk zu einer hochkomplexen Angelegenheit macht. So unterschiedliche damit die Qualität der Überforderung bei den traditionellen Medien und dem Internet ist, so ähnlich sind wohl die Vermeidungsstrategien der Benützer: Situative Selektion, Ausklammerung und totale Verweigerung. 7. "Daily Me" und die Erfüllung von Funktionen 7.1 "Daily Me" und die individuellen Funktionen 7.1.1 Die Informationsfunktion Für den Rezipienten stellt die individuelle Nachrichtenvermittlung zweifellos die institutionalisierte Form der beiden erstgenannten Vermeidungsstrategien dar. Selektionsentscheidungen müssen nicht mehr so häufig wie vorher gefällt werden, was für den Benutzer komplexitätsreduzierend wirkt. Insbesondere das vollständige Ausklammern ganzer Sachgebiete wird vom System übernommen, wenn dies einmal so gewünscht wurde. Die situative Selektion von Themen, welche zu einer Problemlösung bzw. Bedürfnisbefriedigung beitragen, stellt allerdings erhöhte Anforderungen an die verwendete Filter-Methode des News-Dienstes. Nutzerprofile müssen flexibel sein und vom Rezipienten schnell und leicht verändert oder umgangen werden können, um auch Problemstellungen zu lösen oder Bedürfnisse zu befriedigen, welche nicht durch seinen gewohnheitsmässigen Medienkonsum abgedeckt werden. Dafür sprechen auch die Ergebnisse von John, der auf die Instabilität von Lesegewohnheiten hinweist [9]. John untersuchte eine Filtermethode, die mit Hilfe von neuronalen Netzen die Präferenzen von Benützern zu konstruieren versucht. John bemerkte die erwähnte Instabilität, hält aber fest, dass der Filter längerfristig stabil sei und eine "Trefferquote" von ungefähr 80 Prozent aufweise, was mit den erwähnten Resultaten von Palmgreen oder Merten bezüglich der Kanal-/Lesertreue vereinbar ist.Eine für den Leser (nutzen-)optimale Selektion von Information stellt hohe Ansprüche an die Filter-Methode eines News-Services. Nebst der erwähnten Flexibilität muss diese einerseits den Nutzen für den Leser erhöhen, indem sie für ihn eine komplexitätsreduzierende Selektion vornimmt und anderseits aber darum besorgt sein, durch eine adäquate Auswahl von Nachrichten beim Leser nicht ein "Unsicherheitsgefühl durch Nicht-Wissen" entstehen zu lassen. Diese Gefahr wird allerdings einerseits dadurch vermindert, dass der Rezipient, zumindest in dessen subjektiver Wahrnehmung, selbst für die Selektion zuständig ist und deshalb anzunehmen ist, dass er alle Information, die er glaubt haben zu müssen, auch "bestellt". Anderseits handelt es sich bei der Mediennutzung nach Jäckel um eine Niedrigkosten-Situation, bei welcher die Einschränkung von potentiellen Gratifikationsquellen offenbar von vergleichsweise geringer Bedeutung ist [Jäckel, 1992, S.257]. Die Befriedigung der natürlichen Neugierde und des allgemeinen Interesses wird bei der individuellen Informationsvermittlung insofern eingeschränkt als der Rezipient tendenziell nur noch mit Sachgebieten in Berührung kommt, welche er vorgängig bewusst als relevant eingestuft hat. Medieninhalte, die ihn durchaus interessieren, wenn er sie "zufällig" sieht, die er aber vorher nicht als interessant betrachtet hat, fallen so aus seinem Wahrnehmungsbereich. Ähnlich verhält es sich mit Ratschlägen zu praktischen Themen, Meinungen und Entscheidungsgrundlagen. Einerseits bewirkt hier "Daily Me" durch das spezifisch auf das Individuum oder zumindest auf eine eingeschränkte Zielgruppe abgestimmt Angebot, sicherlich einen erhöhten Nutzen, bzw. mehr Gratifikationen, als ein massenproduziertes Produkt. Anderseits bringt die Dynamik sozialer Konstellationen und Interaktionszusammenhänge oft Problemstellungen und gesuchte Gratifikationen mit sich, denen kaum eine automatische Filter-Methode gewachsen ist. Generell steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Rezipienten nicht in den Besitz von Informationen gelangen, welche für sie eine wichtige Entscheidungsgrundlage wären. Massenmedien konfrontieren die individuellen Werteorientierungen eines Rezipienten ständig mit alternativen Wertemustern, Einstellungen und Verhaltensmodellen. "Daily Me" wird kaum in der Lage sein, in diesem Sinne dissonante Medieninhalte herauszufiltern, zu komplex und zu unterschiedlich sind die individuellen Nutzungsmuster. Ein Filter, der in der Lage wäre, nicht nur Themen und Sachgebiete auszuwählen, sondern gleichzeitig auch die mit einem Artikel transportierten Meinungen und Einstellungen (des Autors) zu bewerten und beispielweise nur "linke, wertekonservative, aber postmaterialistische Kommentare zu Wahl- und Abstimmungsresultaten" zu selektionieren, müsste wohl ein mit "künstlicher Intelligenz" ausgestatteten Filter sein, der zudem eher im Stile eines Software-Agenten das ganze Angebot im Internet filtriert und nicht "nur" die entsprechende Datenbank eines bestimmten News-Services.Trotz dieses Sachverhaltes kann davon ausgegangen werden, dass der Rezipient durch das individuell definierte Nutzungsmuster eines "Daily Me"-Dienstes tendenziell weniger oft mit dissonanten Medieninhalten konfrontiert wird als bei herkömmlichen Massenmedien. Dies führt tendenziell zu einer Bestätigung und Stabilisierung seiner persönlichen Werteorientierungen, aber gleichzeitig auch zu einer verminderten Anpassungsfähigkeit an die sich wandelnden gemeinschaftlichen Werte. Dieser Prozess wird verstärkt, wenn man davon ausgeht, dass auf "Daily Me"-Basis auch Zugang zu zielgruppen- bzw. themenspezifischen interaktiven Gefässen (News-Groups, Chat-Boxes, IRC) angeboten wird, in welchen die Benützer mit anderen - plausiblerweise mehr oder weniger gleichgesinnten - Teilnehmern kommunizieren. Von "Daily-Me"-Skeptikern wird anderseits argumentiert, dass massenproduzierte Publikationen ihre Orientierungsfunktion und ihren Beitrag zur Identitätsbildung des Rezipienten gerade dadurch leisten, indem sie einen eigenen Charakter haben und ihre Qualität unabhängig vom Rezipienten definiert ist [The Economist", Online-Publikation; Weinberger, Online-Publikation; Schulz, 1995]. Zur Frage der Identitätsbildung ebenfalls interessant, ist eine Studie von Garramone/Harris/Anderson [Garramone/Harris/Anderson, 1986, S. 336], welche die Nutzungsmuster, Nutzungsmotive und die Zufriedenheit der Nutzer eines Political Bulletin Boards (BBS) [10] untersuchte. Die Autoren halten fest, dass aufgrund der interaktiven Qualitäten des Systems verbunden mit der empfundenen medial vermittelten sozioemotionalen Nähe Bedürfnisse nach persönlicher Identität ("personal identity") eher befriedigt werden als kognitive Motive (Kontrolle der Umwelt, "surveillance") und Motive der Ablenkung und Unterhaltung ("Diversion") [11]. Dies trifft vor allem dann zu, wenn die interaktiven Möglichkeiten des Boards ausgeschöpft wurden: "While overall political BBS use was motivated equally by surveillance, personal identity, and diversion motives, the interactive Message feature was used most often for personal identity reasons and the Issues feature for surveillance purposes." Unterstrichen werden die Resultate von Garramone et al. durch eine 1994 elektronisch durchgeführte Befragung von über 500 Internet-Nutzern von Kneer [1994]. 7.1.3 Integration und soziale Interaktion Medien vermitteln vor allem Kindern und Jugendlichen während ihres Hineinwachsens in die Gesellschaft ein Set von Vorbildern, Idealen, Verhaltensmustern und Status- und Rollenbildern, welches durch sein Sozialisationspotential eine integrierende Wirkung hat, die dem sozialen Wesen "Rezipient" von Nutzen ist. Darüber hinaus sind Medien Katalysatoren für persönliche Kommunikation. Sie sind einerseits selbst Gesprächsthema und bieten anderseits eine Fülle von Sujets zur Konversation an, was seinerseits einen integrierenden Effekt hat und zu einer Homogenisierung von Meinungen und Einstellungen beiträgt.Durch eine individuelle Informationsvermittlung wird dieser Katalysator-Effekt vermindert, da die Bandbreite von Sujets eingeschränkt wird. Der so verlorengegangene Nutzen wird zweifellos über die elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten (Newsgroup, Chat, etc.) wieder wettgemacht und das Medium Internet erfüllt damit die Funktion des Ersatzes für ein "real life companionship" weit besser, als dies traditionelle Medien bereits tun. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass diese Form der Kommunikation über eine andere Qualität als die Face-to-Face-Kommunikation verfügt und diese letztlich nicht ersetzen kann. So versuchte etwa Dobos die organisatorische Medienwahl vor dem Hintergrund gesuchter und erhaltener Gratifikationen zu erklären und konstatierte, dass nahezu durchgängig die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht als vorteilhaft gegenüber anderen Kommunikationsformen eingeschätzt wird [Dobos,1992]. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Studie von Fish/Kraut/Root/Rice. Hier wurde das Telefon als einziges Medium im Vergleich zur Face-to-Face Kommunikation präferiert - und zwar dann, wenn es darum geht, mit anderen in Kontakt zu bleiben, zeitsensible Informationen weiterzugeben und Treffen zu vereinbaren [Fish/Kraut/Root/Rice,1993]. Was die Rezipienten nach Unterhaltung verlangen lässt und was sie als Unterhaltung empfinden ist eine äusserst breite und komplexe Frage zu deren Klärung und Untersuchung die gesamte sozial- und individualpsychologische Forschung herangezogen werden kann. Unterhaltung mag Entspannung und Beruhigung bedeuten, wenn etwa der Alltag selbst mit Stress, Anspannung und Aufregung angefüllt ist. Ebenso kann Unterhaltung aber auch Anspannung oder Nervenkitzel beinhalten. Gänzliche Ablenkung oder Evasion, das mentale zeitweilige Hineinversetzen in eine sympathische oder faszinierende Figur (Identifikation) oder der gedankliche Transfer persönlicher Wünsche, Ideale und Phantasien auf eine Medienfigur sind ebenfalls Prozesse und Gefühle, die unterhaltend oder amüsant sein können.Die Unterhaltungsfunktion nimmt vor allem beim Medium Fernsehen einen immer grösseren Stellenwert ein. Insbesondere bei privaten Anbietern jagt eine Spielshow die andere und sogar die klassischen Nachrichten, werden zunehmend mit Unterhaltungselementen ergänzt und gehen unter dem Schlagwort "Infotainment" über den Sender. Trotz der allseits befürchteten Niveauminderung finden aber immer noch Programme und Angebote Anklang, die mit Unterhaltung auch intellektuelle Herausforderung, Einfallsreichtum, Ironie und Humor verbinden. Deshalb wäre es falsch zu glauben, dass Unterhaltungs- und Entspannungspotential traditioneller Medien gründe einzig in ihrer Eigenheit den Rezipienten in einer passiven Rolle zu belassen, in welcher er sich von Ton und Bild berieseln lässt – und sich entspannt. In diesem Sinne eröffnet das Internet eine Fülle von Möglichkeiten zur "(inter-)aktiven Unterhaltung", welche ein News-Service im Rahmen eines "Daily Me" nach den Wünschen des Rezipienten zusammenstellt bzw. sie für seine Kunden im Internet sucht. Dabei kann es sich ganz banal um ein tägliches Kreuzworträtsel handeln oder um eine Linksammlung mit skurrilen Web-Sites, Verweise auf interessante, lustige und exotische Gesprächsforen, in welchen der Rezipient, wenn ihm danach ist, jedesmal mit einer neuen Identität am Gespräch teilnimmt. Im weiteren können Links zu anspruchsvolleren MUD's (Multi-User-Dungeons) angeboten werden, in deren eigene Welten der Benützer eintauchen kann oder, um schliesslich wieder auf die einfacheren Dingen zurückzukommen, kann ein täglich neues "Seite-3-Girl" geliefert werden. Recht beliebt ist beispielsweise auch ein Service der "Sacramento Bee", welche ihren Abonnenten pünktlich zur morgendlichen Kaffeepause einen Cartoon ins Büro sendet [Riefler, 1995, S. 19]. Beim sogenannten "Lurking", dem blossen beobachten von Gesprächen ohne selber in die Diskussion einzugreifen, erfüllt das Internet sogar Unterhaltungsfunktionen in der Art jener Variante des TV-Konsums, bei der sich der Rezipient tatsächlich nur passiv berieseln lässt. Dennoch bleibt der Einwand, dass auch der "aktive Rezipient", insbesondere im Bereich der Unterhaltung, sich oft nur passiv berieseln lässt. Er entscheidet sich gewissermassen aktiv dafür passiv zu sein und zieht gerade daraus den erwarteten (Entspannungs-)Nutzen. Individualisierte elektronische Zeitungen haben beim heutigen Stand der Technik (beschränkte Kapazitäten im Internet, "langsame" Datenübermittlung) zweifellos (noch) Schwierigkeiten diese Funktion als Unterhaltungsmedium wahrzunehmen und sind in diesem Sinne eher als Informationsmedium denn als Unterhaltungsmedium zu betrachten. Zum einen ermöglicht das System zwar, sich ein individuelles Unterhaltungsprogramm zusammenzustellen, woraus potentiell mehr Unterhaltungsnutzen entsteht, zum anderen sind aber etwa Bild- und Tonelemente, aus welchen Mediennutzer nicht selten einen Grossteil des Unterhaltungsnutzens ziehen, vorderhand nur rudimentär im Internet vorhanden und äusserst benutzerunfreundlich. 7.2 "Daily Me" und die gesellschaftlichen Funktionen Durch die veränderte Darstellung von elektronischen Zeitungen allgemein und ganz besonders im Fall eines "Daily Me"-Produktes, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Leser nicht in den Besitz von Informationen gelangen, welche für das Funktionieren der gesellschaftlichen Systeme (z.B. des politischen Systems) notwendig sind, aber nicht den individuellen Interessen des Lesers entsprechen.Eine solchermassen verstärkte Differenzierung und Segmentierung des "Bildes von der Welt" bedeutete eine zusätzliche Antriebskraft für die von einigen Autoren beobachteten Merkmale der Postmoderne, welche dadurch gekennzeichnet sind, dass sie Wissen, Kultur und Tradition nur noch als unverbindliche, substanzlose Meta-Zeichen als gigantische Zitatkomplexe für alles Vorgängige und Gegenwärtige gelten lassen[Huyssen/Scherpe,1986;Bolz,1993]. Im weiteren wird vielerorts davor gewarnt, dass elektronische Zeitungen und ganz besonders "Daily Me", die Wissenkluft zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen vergrössern könnte. Aufgrund unterschiedlicher sozioökonomischer Ressourcen und den bisherigen Erkenntnissen aus der Wissenskluftforschung [12], ist davon auszugehen, dass diese Befürchtungen durchaus berechtigt sind. Das Medium Internet baut zwar einerseits die ungleich verteilten Zugangsmöglichkeiten zu Information in grossem Masse ab - nicht wenige sprechen von einer "Revolution" - indem sich die Kommunikationsstruktur tendenziell von einer "one to many"- zu einer "many to many"-Struktur wandelt, anderseits erfährt Informations-Ungleichheit durch das Medium Internet einen ungeheuren Bedeutungszuwachs und gewinnt an gesellschaftlicher Relevanz. Je offener der Zugang zu Information ist, desto wichtiger wird es, auch tatsächlich über diese zu verfügen: In einer Gesellschaft, in welcher Information nicht oder schwer zugänglich und damit ein wertvolles Gut ist, verhilft Information zu höherem sozialen Status. Ist Information aber tendenziell leicht zugänglich, wird sie weniger wertvoll und verhilft nicht mehr zum Statusaufstieg, sondern wird zur Vorausetzung, um den sozialen Abstieg zu verhindern. Die solchermassen potenzierte Ungleichverteilung von Information fördert eine zunehmende Polarsierung und Segmentierung sozioökonomischer Gruppen und die Zweiteilung der Gesellschaft in sogenannte "information rich" und "information poor". Sozusagen quer zu den traditionellen primären (Familie), sekundären (Bildungseinrichtungen) und tertiären (Berufswelt) Sozialisationsinstanzen üben auch Medien, vor allem bei Kindern und Jugendlichen während ihres Hineinwachsens in die Gesellschaft, eine Sozialisationsfunktion aus, indem sie Vorbilder, Ideale, Verhaltensmuster und Status- und Rollenbilder vermitteln. Massenmedien sind in der Lage diese Rolle zu spielen, weil sie die annähernd gleichen Informationen an alle Mitglieder der Gesellschaft liefern und die Rezipienten beim "Überfliegen" der Zeitung oder dem "Zappen" durch die TV-Kanäle auch Informationen ausgeliefert werden, welche sie ansonsten nicht interessieren würden. Individualisierte, massgeschneiderte Informationen würde das Sozialisationspotential der Massenmedien verringern und damit auch deren integrative Wirkung reduzieren. Das Ausklammern ganzer Sachgebiete aus dem eigenen Informationsspektrum erhöht das Risiko einer verminderten Gesamturteilsfähigkeit. Damit steigt wiederum die Gefahr, dass sich Vorurteile verfestigen und simplifizierende Ideologien einer komplexeren Betrachtungsweise entzogen bzw. vorgezogen werden. Soziale Spannungen zwischen gesellschaftlichen Teilgruppen würden erhöht, und Konflikte würden aufgrund unterschiedlicher Werte und Normen komplexer und vermutlich polarisiert und verschärft [13]. Medien vermitteln fortwährend Themen, Wissensbestände, Werteorientierungen und Handlungsmaximen, welche als gemeinsame Bedeutungskontingente erscheinen und in einem gewissem Ausmass auch als solche angenommen werden. Diese strukturierten Medienwirklichkeiten und die einhergehenden kollektiven Orientierungen erzeugen oder verstärken, zusammen mit weiteren Faktoren, einen sozialen Zusammenhalt, sowie eine Stabilität des sozialen Systems[Kübler,1994, S. 92].Eine sich nach individuellen Nutzungsmustern richtende Informationsvermittlung unterstützt die von der Soziologie allseits festgestellte Differenzierung und Segmentierung von gemeinschaftlichen Werten und Normen und die daraus resultierende Entwicklung von komplexeren Strukturen wie z.B. von spezifischen Rollen und Verhaltensweisen. Aus struktur-funktionalistischer Perspektive kann Differenzierung zu einem erhöhten Leistungspotential des Gesamt-Systems beitragen, erhöht aber wegen des grösseren Koordinationsbedarfs zwischen den differenzierten Elementen gleichzeitig dessen Störanfälligkeit. Das Internet bietet eine Fülle von Unterhaltungsmöglichkeiten, welche von einem aktiven Rezipienten genutzt und ihm nach seinen individuellen Wünschen, durch seinen "Daily Me"-Service vermittelt werden können. Wird berücksichtigt, dass computergestützte Informationsvermittlung komplementär zu den klassischen Massenmedien auftreten wird, kann darauf geschlossen werden, dass die neuartigen Möglichkeiten zusätzliches Unterhaltungspotential erschliessen und damit die Unterhaltungsfunktion von Medien insgesamt besser erfüllt wird. Daraus ergibt sich auf gesellschaftlicher Ebene eine Minderung von sozialen Spannungen [McQuail, 1991, S.68], weil diese bereits auf individueller Basis aufgelöst wurden.Wie bereits ausgeführt ergibt sich der Unterhaltungswert von Medien aber nicht selten aus einer passiven Rolle des Rezipienten. Sich in eine andere, unbekannte Welt "entführen" lassen" (Eskapismus) oder sich von Neuem, Unbekanntem überraschen zu lassen, befriedigt zweifellos auch ein Bedürfnis nach Unterhaltung. Für diese Variante der Unterhaltung ist das Internet und damit "Daily Me" beim aktuellen Stand der Technik sicherlich noch ungeeignet. Glaubt man den Prognosen, wird sich dies allerdings in absehbarer Zeit ändern. (verbesserte Ton- und Bildübertragung, Integration von Computer und TV etc.). Viele Themen, über die die Menschen reden, sind von den Medien induziert, viele Moden und Kampagnen, die soziales Handeln bestimmen, sind von ihnen lanciert. Durch eine individualisierte, differenzierte Informationsvermittlung wird die Mobilisierung von Massen zweifellos erschwert, was gesellschaftlich sowohl Vorteile als auch Nachteile nach sich zieht. Zum einen wird beispielsweise die Verbreitung populistischer, ideologischer oder nationalistischer Ideen behindert, zum anderen erweist sich die individualisierte Nachrichtenvermittlung aber als dysfunktional, wenn es darum geht die Bevölkerung vor Gefahren zu warnen (Krankheiten, Naturkatastrophen, Chemie-/Atomunfälle etc.).Umgekehrt eröffnet die individualisierte Informationsvermittlung aber auch neue Mobilisierungs-Möglichkeiten durch eine gezieltere (zielgruppenspezifische) Nachrichtenvermittlung. Die Chance, dass Nachrichten, welche einen Rezipienten aufgrund seines individuellen Wunsches tatsächlich erreichen und von ihm auch als Entscheidungsgrundlage berücksichtig werden, sind grösser, als bei den klassischen Massenmedien. 8. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Die Beurteilung einer individuellen Informationsvermittlung mittels World Wide Web im Stile eines "Daily Me" bringt zweierlei Schwierigkeiten mit sich: Erstens erweist es sich als schwierig auf der Ebene des Rezipienten die spezifischen Nutzen eines "Daily Me" zu erörtern, ohne auf die Gratifikationen einzugehen, welche die Informationsvermittlung via Internet ganz allgemein mit sich bringt (Newsgroups, Chat, Feedbackmöglichkeit etc.). Zweitens hängt die Bewertung der gesellschaftlichen Chancen und Risiken wesentlich davon ab, welche Verbreitung die Form der individuellen Informationsvermittlung zukünftig erfahren wird. Nicht zuletzt diese zwei Hindernisse führen aber ihrerseits zu grundlegenden Bewertungen einer individuellen Informationsvermittlung:
Der grösste Vorteil eines "Daily Me" liegt in seiner automatisierten Selektion von individuell relevanter (hochaktueller) Information und der damit einhergehenden Komplexitätsreduktion. Dies prädestiniert die individuelle Informationsvermittlung eher für den Bereich "Information" als für den Bereich "Unterhaltung", in welchem zum einen der Faktor Aktualität nur von marginaler Bedeutung ist und zum andern ein Teil der Gratifikationen aus einem eher passiven Nutzungsverhalten und dem Überraschungseffekt bzw. dem Reiz des Unvorhersehbaren resultiert. Die Dominanz der Informationsfunktion beim "Daily Me" legt weiter die Vermutung nahe, dass eine individuelle Informationsvermittlung tendenziell eher in der Arbeitswelt als im Freizeitbereich Einzug halten könnte. In diesem Bereich besteht ein grosses Bedürfnis nach hochaktueller und spezifischer Information, die als Entscheidungsgrundlage gebraucht wird. Der Umstand, dass die Nutzungsmuster hier viel stabiler und weniger komplex als im Privatbereich sind - oft werden täglich die genau gleichen Informationen benötigt - verringert die Ansprüche an die Filter-Methode und erhöht die Chance, dass die erwarteten Gratifikationen erfüllt werden. Ein Grundproblem des "Daily Me" ergibt sich im Zusammenhang mit der Identitätsbildung, bzw. des Verhältnisses des "Selbsts" vs. der "Gemeinschaft". Wer eine Zeitung liest, tut dies u.a. weil er wissen will "worüber (in seiner Gemeinschaft) gesprochen wird". Die Tatsache, dass ein Artikel zu Venezuela auf Seite 20 statt auf Seite 1 erscheint, sagt dem Rezipienten etwas über den Stellenwert, den seine Gemeinschaft (zumindest aber seine Zeitung) diesem Thema einräumt. Im weiteren erfüllt die Zeitung für den Rezipienten erst dann eine Orientierungsfunktion wenn deren Inhalt unabhängig von ihm definiert ist, bzw. einen eigenen Charakter besitzt. Oder, um mit den Worten des "Economist" zu sprechen: "A good newspaper is a newspaper readers associate themselves with. It has a character, a personality. It takes people out of their own world. The Daily Me is solipsistic, satisfying the interests of a community of one" [14]. Konsequenzen einer (weitverbreiteten) individuellen Informationsvermittlung auf gesamtgesellschaflticher Ebene zeichnen sich denn auch primär bezüglich der Sozialisations- und Integrations-Funktion von Medien ab. Individualisierte, massgeschneiderte Informationen vermitteln in weit geringerem Ausmass als massenproduzierte Medien die gemeinschaftlichen Werte und Normen einer Gesellschaft bzw. der dominanten Kultur dieser Gesellschaft. Durch die selektive Auswahl von Themen und Sachgebieten bilden individuelle Nachrichten verstärkt spezifische, subkulturelle Wirklichkeiten und deren Werte ab. Dies muss für das Individuum vorerst nicht zwingend einen Nutzenverlust mit sich bringen. Kann doch davon ausgegangen werden, dass der so verlorene Integrations-Nutzen durch die verstärkte Anbindung an die "neue", kleinere, subkulturelle (Netz-) Gemeinschaft ersetzt oder sogar vergrössert wird. Insgesamt erschwert aber der eingeschränkte Wissenshorizont die Entscheidungsfindung, weil dem Rezipienten in gewissen Situationen unter Umständen ganze, entscheidungsrelevante Sachgebiete fehlen und somit nicht in den Entscheidungsprozess miteinbezogen werden können. Dadurch erhöht sich u.a. auch das Risiko, dass sich Vorurteile verfestigen oder simplifizierende Ideologien auf eine fruchtbaren Boden fallen. Im weiteren wird das von massenproduzierten Medien zur Verfügung gestellte "conversational knowledge", welches als Basis zur Kommunikation und sozialen Interaktion dient, reduziert, weil sich der Kreis von möglichen Konversations- oder Interaktionspartnern verkleinert hat. Zusammenfassend kann bezüglich der gesellschaftlichen Konsequenzen einer individuellen Informationsvermittlung davon ausgegangen werden, dass diese die von vielen Autoren unter den Schlagworten "Postmoderne" oder "Postindustrielle Gesellschaft" konstatierte zunehmende Differenzierung und Segmentierung moderner Gesellschaften in unterschiedliche "Lebenwelten", "Lebensstile" etc. unterstützt oder fördert. Bleibt die Frage, ob die Medien bzw. das Internet den gesellschaftlichen Prozess der Individualisierung und Differenzierung hervorrufen oder ob nicht vielmehr die Medien ihrerseits hier lediglich einen Prozess nachvollziehen, welcher gesellschaftlich längst abläuft. Eine eindeutige Antwort darauf zu finden, ist illursorisch: Medien sind Teil der Gesellschaft und ihr Verhältnis damit zwangsläufig durch eine wechselseitige Beeinflussung gekennzeichnet. Angesichts der weitverbreiteten Überschätzung des Einflusses von Medien auf die Gesellschaft und der hier angestellten Überlegungen, halte ich mich in diesem Punkt aber an Dennis McQuail: "Media follow rather than lead."[McQuail, 1992, S. 273] ACKERMAN, L.: Is ENOF enough? Design and Evaluation of an Electronic Newspaper Of the Future, 1993. Online-Publikation: http://lorrie.cranor.org/pubs/thesis-text AHLERS, M.: Bedürfnisse als Verhaltensdispositonen im kommunikationswissenschaftlichen Nutzenansatz: Eine handlungstheoretische Perspektive, München, 1985. BENDER, P./ChHESNAIS, S. et al.: Enriching communities: Harbingers of news in the future. IBM Systems Journal, Vol.35, No.3&4, 1996 - MIT Media Lab. Online-Publikation: http://www.almaden.ibm.com/journal/sj/mit/sectionb/chesnais.html BOLZ, N.: Am Ende der Gutenberg-Galaxis. Die neuen Kommunikationsverhältnisse. München, 1993. BONFADELLI, H.: Die Wissenkluft-Perspektive. Massenmedien und gesellschaftliche Information. 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