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Eine Analyse der aktuellen Situation mit Blick in die Zukunft Dezember 1999 2.Qualifikationsanforderungen
im technisch-organisatorischen Kontext
2.3 Was bedeutet dies für die aktuellen Anforderungen?
2.4 Was sind funktionsübergreifende Qualifikationsanforderungen
eigentlich? 3.Das
Anforderungsprofil im Zusammenspiel aller Faktoren 3.3
Tendenzen zukünftiger Anforderungsprofile
3.4"Branchenprofile"
lösen sich leicht auf
1. EinleitungIn Zeiten der Globalisierung gewinnt das Humankapital
an Bedeutung. Die Unterschiede in der technologischen Ausstattung der Firmen
gleichen sich an. Damit ist es in zunehmendem Masse die Qualität der
Arbeitsorganisation einerseits und die Quialifikation Arbeitskräfte andererseits,
die über betrieblichen Erfolg entscheiden. Darüber hinaus kommt
diesen Faktoren auch eine Schlüsselstellung für die volkswirtschaftliche
Entwicklung zu. Insbesondere in der Schweiz wird dem "Rohstoff" Bildung
und somit auch den Qualifikationen ausserordentlich grosse Bedeutung zugeschrieben.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie das Bildungssystem aufgrund der
Veränderungen des Beschäftigtenssystems neu ausgerichtet werden
soll.
Verschiedene Untersuchungen bestätigen einhellig
einen generellen Trend zur Höherqualifizierung
bzw. zur Verbreiterung von Qualifikationsanforderungen. IAB und Prognos
(Weidig et al. 1996) kommen zum Schluss, dass technologische und sozio-ökonomische
Einflüsse weiterhin eine Verschiebung von unqualifizierten zu qualifizierten
Tätigkeiten innerhalb der Tätigkeitsstruktur bewirken. Die OECD
(1997) prognostiziert darüber hinaus eine . eine Verlagerung weg von der
Spezialisierung hin zu Tätigkeiten mit breiten und offenen Aufgabenstellungen.
Für Baethge (1998) resultieren höhere Anforderungen durch Integration
verschiedener Tätigkeiten in ein Aufgabenprofil, z.B. die Herstellung
von Gütern und gleichzeitiger Kundenservice. Berufe verlieren damit
zwar nicht ihren fachlichen Kern, aber die fachlichen Anforderungen werden
verknüpft mit nichtfachlichen Elementen sozial-kommunikativer Art. Die Veränderungen
der Arbeitsanforderungen werden zunehmend in einem gesamtgesellschaftlichen
Kontext sogar als Teil eines neuen Individualisierungsschubes gesehen.
Für Voss und Pongratz (1998) führen arbeitsorganisatorische Veränderungen
im Sinne einer verstärkten Selbstorganisation zu einem neuen Typ von
Arbeitnehmern, dem "Arbeitskraftunternehmer". Seine Kennzeichen sind eine
erweiterte Selbstkontrolle, der Zwang zur verstärkten Ökonomisierung
und eine Verbetrieblichung der alltäglichen Lebensführung, was
die Erschliessung von neuen Leistungspotentialen erfordert. Ein Verhaltensmuster,
das Lutz (1995) ebenfalls konstatiert und mit dem Begriff "Lebensunternehmer"
bezeichnet. Schliesslich hat Sennet (1998) in einer breiten Öffentlichkeit
Aufsehen mit seiner These erregt, dass gerade die Eigenschaften - Flexibilität
und ein breites Set an Qualifikationen - die heute für den beruflichen
Erfolg notwendig sind, destabilisierende Auswirkungen auf die Privatsphäre
haben. Trotz der intensiven Diskussion über den Wandel
der Qualifikationen und der damit verbundenen stärkeren Bedeutung,
die "soft skills" erhalten, gibt es erst wenige empirische Untersuchungen,
die sich damit beschäftigen, insbesondere in der Schweiz. Erste deskriptive
Auswertungen unseres Projektes haben gezeigt, dass die Angestellten in
allen befragten Branchen über ein relativ breites Anforderungsprofil
funktionsübergreifender Qualifikationen auf hohem Niveau verfügen
müssen. Nun soll anhand einer komplexeren Analyse die heutige Situation
untersucht und ein Blick in die Zukunft gewagt werden. Im Zentrum steht
die Frage nach dem Anforderungsprofil funktionsübergreifender Qualifikationen. Qualifikationsanforderungen hängen im wesentlichen
vom technisch-organisatorischen Kontext ab. Dieser hat sich in den 90er
Jahren drastisch verändert. Stichworte dazu sind "lean production",
"business re-egnieering" etc. Leider fehlt das Instrumentarium, um ein
präzises zukünftiges Anforderungsprofil zu entwerfen. Vielmehr
geht es darum, aktuelle Entwicklungen aufzuspüren und daraus abgeleitet
zukünftige Tendenzen zu orten. Das geschieht anhand eines Vergleiches
zwischen Betrieben, die sich technisch-organisatorisch neu ausgerichtet
haben und Betrieben, die das nicht taten. Im folgenden Kapitel 2 wird zunächst der Begriff
funktionsübergreifender Qualifikationsanforderungen geklärt.
Die Soziologie untersucht den Wandel von Qualifikationen im Kontext von
Arbeitsorganisation und betrieblichem Technikeinsatz. Ein kurzer historischer
Rückblick weckt das Verständnis für die aktuelle Situation.
Daran anknüpfend kann ein Konzept funktionsübergreifender Qualifikationen
entwickelt werden. In einem zweistufigen Vorgehen wird dieses Konzept auf aktuelle Veränderungen überprüft und zukünftige Tendenzen daraus abgeleitet. Ein erster Schritt untersucht die Veränderung jedes technisch-organisatorischen Faktors einzeln im Zusammenhang mit funktionsübergreifenden Qualifikationen. Diese Teil der Analyse ist für das Web nicht aufbereitet. Der anschliessende zweite Schritt in Kapitel 3 betrachtet die funktionsübergreifenden Qualifikationsanforderungen unter dem gleichzeitigen Einfluss mehrerer technisch-organisatorischer Faktoren. Aufgrund diese Analyse wird dann abschliessend in Kapitel 4 das Fazit gezogen. 2. Qualifikationsanforderungen im technisch-organisatorischen Kontext2.1 Ein RückblickDer Wandel von Qualifikationsanforderungen resultiert
aus soziologischer Sichtweise durch die Arbeitsorganisation sowie den betrieblichen
Technikeinsatz. Dabei hat lange Zeit die strukturbezogene Fragestellung
dominiert, die nach der Richtung fragt, in welche sich die Qualifikationsstruktur
aufgrund des Wandels verschiebt. Gibt es Höher- oder Dequalifizierung?
In den letzten Jahren sind verstärkt Fragen nach den Veränderungen
der Qualifikationsinhalte und in diesem Zusammenhang nach funktionsübergreifenden
Anforderungen in das Zentrum des Interesses gerückt. Die Gründe
dafür sind einerseits methodischer Natur. Die Schwierigkeiten bestanden
darin, einen Nullpunkt zu finden, woran ein Anstieg oder ein Sinken der
Anforderungen gemessen werden kann. Andererseits lässt sich die Verlagerung
der Aufmerksamkeit auch durch die Entwicklung der Qualifikationsforschung
verstehen, wie ein kurzer historischer Rückblick zeigt.
Von den 60er bis in die 70er Jahre hinein wurde die
Vorstellung des Qualifikationswandels von einer massiven Entwertung der
Facharbeiterqualifikation in der Industrie geprägt. Insbesondere Bravermans
(1974) Dequalifizierungsthese stand im Zentrum der Diskussion und beeinflusste
sie massgeblich. Im Zuge der Automatisierung stellte man die Ersetzung
von handwerklichen durch technische Qualifikationen fest. Das bedeutete
eine Entwertung der Anforderungen. Die grosse manuelle Geschicklichkeit
des Handwerkers, sein breites Wissen um Werkstoffe und deren Eigenschaften
drohte nämlich ersetzt zu werden durch Spezialistenwissen über
technische Inhalte.
In den 80er Jahren sind Kern/Schuhmann (1984) einem
neuen Typ des Industriearbeiters auf die Spur gekommen. Seine hauptsächliche
Funktion bestand in der Systembetreuung, d.h. er musste sicherstellen,
dass Maschinen kontinuierlich funktionieren und allfällige Probleme
beheben. Zur Ausübung dieser Funktionen brauchte es Fähigkeiten
zur Planung, zur Steuerung und zur Kontrolle. Beispielsweise wurde ein
Werkstück nun nicht mehr mit den eigenen Händen gefertigt, sondern
mit einer CNC Maschine bearbeitet. Kern und Schuhmann bezeichneten diesen
Typ des Arbeiters als “Experte der Praxis”. Er musste einerseits sehr wohl
noch fachliche Kenntnisse haben, andererseits aber auch in der Lage sein,
analytisch zu denken, über Erfahrungswissen und insbesondere auch
über kommunikative Kompetenzen verfügen. Er war primär
in Situationen gefordert, wo Probleme entstanden.
Entwicklungstendenzen der gleichen Richtung stellten
Baethge/Oberbeck (1986) für den Dienstleistungsbereich fest. In den
80er Jahren hielt der Personal Computer (PC) in immer stärkerem Masse
Einzug in Büros. Gleichzeitig wurde es aber auch zunehmend möglich,
die Verarbeitung grosser Mengen von Daten per Computer zu bewältigen.
Die damit entfallende Routinearbeit hatte eine Verlagerung der Arbeitsinhalte
zur Folge. In verstärktem Masse war es nun gefragt, komplexe Sachverhalte
zu bearbeiten und Entscheidungen zu fällen. Diese Fähigkeiten
und Fertigkeiten liessen sich nicht computerisieren. Baethge/Oberbeck (1986)
kamen in ihrer Untersuchung zum Schluss, dass die Informatisierung für
die meisten Teile der Angestellten nicht bedeutete, dass ihre Arbeit ersetzt
wurde, sondern sie ergänzte. Dabei spielte aber die Erfahrung und
das Fachwissen nach wie vor eine wichtige Rolle. Die Anforderungsprofile
erfuhren keine Entwertung, sie wurden im Gegenteil erweitert und erhöht.
Neu kamen in der Dienstleistung analytische und sozial-kommunikative Kompetenzen
dazu.
2.2 Zur aktuellen Situation
Die zunehmende Informatisierung ermöglichte eine
Reorganisation der Arbeitsabläufe im Sinne einer verstärkten
Prozessorientierung. Das eröffnete gleichzeitig auch neue Möglichkeiten
zur Rationalisierung. Diese Entwicklung beschreibt der Begriff "systemische
Rationalisierung" (Altmann et al. 1986, Baethge 1986). Im Gegensatz zu
den 60er Jahren wurde nun offensichtlich, dass neben der Technik auch die
Arbeitsorganisation im wichtigen Zusammenhang mit den Qualifikationsanforderungen
stand. Dieser Prozess hat sich im Laufe der 90er Jahre fortgesetzt und
beschleunigt aufgrund der technologischen Entwicklung und neuer Organisationsmodelle.
Man spricht in diesem Zusammenhang vom Wandel als einziger Konstanten.
Ziel von prozessorientierten betrieblichen Reorganisationen ist es, gleichzeitig
Qualität, Service, Flexibilität und Kosten zu optimieren (Hammer/Champy
1996: 72). Dazu sind verschiedene Voraussetzungen notwendig, wie etwa die
Entschlackung der hierarchischen Struktur, eine fundamentale Überprüfung
der betrieblichen Tätigkeitsfelder um Kernkompetenzen zu ermitteln
sowie eine Intensivierung von Kooperationsprozessen. Dieser organisationelle
Wandel lässt sich an einer Gegenüberstellung der wichtigsten
Elemente funktionsorientierter und prozessorientierter Formen der Arbeitsorganisation
schön aufzeigen.[1]
Tabelle
1: Vergleich von funktions- und berufsorientierten mit prozessorientierten
Für die Umsetzung prozessorientierter Organisationsformen in die Praxis existieren verschiedene Konzepte wie etwa Business Re-Engineering, Total Quality Management, Lean Management, Lernende Organisation etc. Die einzelnen Organisationskonzepte unterscheiden sich in ihren Schwerpunkten. Im Zentrum des Reegineering steht beispielsweise das grundsätzliche Überdenken aller bestehenden Abläufe. Das Total Quality Management konzentriert sich indessen eher darauf, die Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu günstigen Kosten zu gewährleisten und zu verbessern.[2] Die Vielfalt an prozessorientierten Organisationsformen eröffnet den Betrieben die Möglichkeit, die Geeignetste für ihre je spezifische Situation auszuwählen bzw. verschiedene Elemente zu kombinieren. Wie sich gezeigt hat, spielen die Umweltbedingungen dafür eine zentrale Rolle (Hansen/Wüst 1995). Für die empirische Überprüfung der Frage, ob nun zukunftsorientierte organisatorische Veränderungen in prozessorientierter Richtung mit einer Steigerung der Anforderungen einher gehen, ist es unmöglich, die gesamte Vielfalt mit all ihren möglichen Ausprägungen zu berücksichtigen. Es bleibt nichts anderes übrig, als die Beschränkung auf einige wesentliche Merkmale, die hinsichtlich ihres Zusammenhanges mit Qualifikationsanforderungen untersucht werden. Ausgehend von einem situativen Ansatz der Organisationsforschung wird unterschieden zwischen externen Faktoren der Organisationsumwelt und organisationsinternen Merkmalen und Strategien.[3]
2.3 Was bedeutet dies für
die aktuellen Anforderungen?
Für die Angestellten bedeutet diese technisch-organisatorische
Entwicklung eine neue Definition der Zuordnung von Aufgabenbündeln.
Die Anforderungen an die Qualifikationen verändern sich dabei beträchtlich.
Angesichts der dynamischen Umwelt müssen Arbeitskräfte in der
Lage sein, ihre Tätigkeiten immer wieder neu auszurichten. Dabei helfen
in viel kleinerem Masse als früher Standardlösungsansätze
durch Rückgriff auf berufstypische Lösungsstrategien. Heute sind
Angestellte gefordert, Lösungen durch theoretische Kompetenzen zu
erarbeiten und sie durch intensive Kooperation abzustimmen. Dabei ist ein
erweitertes Verständnis für technische, organisatorische und
ökonomische Zusammenhänge wichtig. Insbesondere die zunehmende
Vernetzung der Tätigkeitsfelder erfordert ein stärkeres Mass
an sozial-kommunikativen Fähigkeiten (Baethge 1998: 464). Dadurch
entstehen Qualifikationsbündel, die sich i zwischen
einzelnen Tätigkeiten und Rollen nur relativ geringfügig unterscheiden. Der fachliche Kern bleibt zwar
unangetastet, wird aber ergänzt durch hochgeneralisierte funktionsübergreifende
Anforderungen. In diesem Zusammenhang wird auch von "multidimensionalen
Berufsbildern" gesprochen (Hammer/Champy 1996: 93).
Führt man sich die Situation am Arbeitsplatz
vor Augen, so lassen sich die Feststellungen von Baethge spezifizieren.
Jede Funktion ist gekennzeichnet durch drei Merkmale, zu deren Ausführung wiederum unterschiedliche Fähigkeiten notwendig
sind. (Blaschke 1987;
89ff.):
1.
Eine
Aufgabe oder eine Aufgabenvielfalt
Um die Ausführung einer Aufgabe (bzw. eine Vielfalt von Aufgaben) zu beherrschen, müssen die Vorgaben über die Ziele sowie das Vorgehen möglichst gut eingehalten werden. Dazu braucht es einerseits fachliche Qualifikationen, andererseits aber auch Arbeitstugenden, Motivationen, Einstellungen und Werte sowie Coping Strategien (Blaschke 1987; 94). Diese Fähigkeiten dienen dazu, wiederkehrende Aufgaben zu bewältigen, die jede Funktion enthält. In diesem Zusammenhang denkt man zunächst an einfache Routinetätigkeiten, die tatsächlich in erster Linie den Charakter wiederkehrender Aufgaben tragen. Es ist aber wichtig darauf hinzuweisen, dass auch die komplexesten Arbeitsabläufe bei wiederholter Ausführung eine gewisse Strukturierung erfahren. Meistens werden sogar schon beim ersten Herangehen an unstrukturierte Probleme gewisse bekannte, mehrmals erprobte und deshalb eingeübte Strategien verwendet. 2. Die Möglichkeit, dass sich diese Aufgaben ändern Kennzeichen von neuen Aufgaben oder Problemen ist der Umstand, dass Fähigkeiten, die wiederkehrende Aufgaben bewältigten, an ihre Grenzen stossen und nicht mehr zur Lösung beitragen. Nun werden Suchprozesse in Gang gesetzt, um der Lage Herr zu werden. Dazu sind einerseits wiederum fachliche Qualifikationen notwendig, andererseits aber auch Fähigkeiten wie Kreativität, intrinsische Motivation, Kritikfähigkeit und Selbstkritik. 3. Die Einbindung in einen sozialen Zusammenhang Sowohl die Ausführung von Aufgaben sowie die Bewältigung von neuen Aufgaben oder Problemen erfolgt im Rahmen sozialer Kontakte. Die Interaktionen erfordern ein Mindestmass an sozialen Fähigkeiten. Dafür existieren Begriffe wie Sozialkompetenz oder "social skills". Schafft man nun einen Bezug zwischen der Differenzierung der beschriebenen Funktionsmerkmale und dem organisationellen Wandel von funktions- und berufsorientierten zu prozessorientierten Formen, so lassen sich die angesprochenen neuen Qualifikationsbündel spezifizieren. Strukturorientierte Organisationsformen weisen aufgrund ihrer relativ starren Starrheit einen hohen Anteil wiederkehrender Aufgaben und damit verbundener Anforderungen auf. Im Gegensatz dazu führen flexiblere prozessorientierte Organisationen in stärkerem Masse zu neuen Aufgaben bzw. Problemstellungen. Der stärkere organisationelle Wandel stellt die Angestellten immer wieder vor die Aufgabe, in neuen unbekannten Situationen Lösungen zu finden. Gleichzeitig erfolgt aufgrund der querfunktionalen Kooperation auch eine verstärkte Einbindung in ein Arbeitsteam. Die prozessorientierte Organisationsform ist also gekennzeichnet durch ein stärkeres Mass an neuen Aufgaben und die Einbindung in soziale Zusammenhänge, d.h. unter 2. und 3. beschriebene Funktionsmerkmale. In welchem Zusammenhang einzelne Dimensionen des organisationellen
Wandels wie beispielsweise Teamarbeit etc. mit den funktionsübergreifenden
Qualifikationen stehen, wurde in der Schweiz bisher kaum untersucht. Die
Befragung schweizerischer Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe
bietet die Gelegenheit, an diesem Punkt die Analyse voranzutreiben und daraus
explorativ ein Anforderungsprofil der Zukunft zu skizzieren. Dabei sind
folgende Fragen wichtig: ·1) In welchem Zusammenhang stehen organisatorische Veränderungen und funktionsübergreifende Qualifikationsanforderungen? Werden in Betrieben, deren Organisation bzw. Umwelt sich in den letzten 2 - 5 Jahren gewandelt hat, höhere Anforderungen an funktionsübergreifende Qualifikationen gestellt als in Betrieben, die sich nicht gewandelt haben? 2) ·Gleichen sich die Anforderungsprofile funktionsübergreifender Qualifikationen in verschiedenen Branchengruppen? Ist ein Trend zu generalisierbaren Anforderungsprofilen über verschiedene Branchen hinweg feststellbar?
2.4 Was sind funktionsübergreifende
Qualifikationsanforderungen eigentlich?
Die Qualifikationsforschung steht im Spannungsfeld
verschiedener Fachrichtungen. Namentlich sind die Berufspädagogik,
die Arbeitspsychologie und die Soziologie vertreten. Innerhalb und zwischen
den Fachrichtungen besteht kein Konsens bezüglich einer allgemein
anerkannten theoretisch begründeten und empirisch überprüften
Konzeptualisierung von Qualifikationsanforderungen. Jede Forschungsrichtung
setzt ihre Schwerpunkte und richtet ihre Begrifflichkeit danach. Ein theoretisches
Konzept auf genügend hohem Abstraktionsniveau, welches trotzdem beliebige
Tätigkeits- und Berufsfelder in ihren Eigenheiten erfasst und vergleichbar
macht, steht immer noch aus.[4]
Die Gründe dafür mögen dahingehend zu suchen sein, dass
Qualifikation ein vielschichtiges und facettenreiches Konstrukt ist, welches
von einer Reihe kultureller Wert- und Wunschvorstellungen sowie individueller
Erfahrungen und spezifischer Situationsbedintgungen geprägt wird (Damm-Rüger/Stiegler
1996: 43).
Zur Ausübung einer Berufstätigkeit müssen
Angestellte über Bündel von Kenntnissen, Fähigkeiten und
Fertigkeiten verfügen. Dieses Potential an Befähigungen zur Erledigung
der Arbeitsaufgabe lässt sich als Qualifikationen bezeichnen (Beck/Brater/Daheim
1980: 17). Dabei stehen je nach Aufgabe entweder eher kognitive und ergänzend
dazu sensumotorische oder aber affektiv-normative und soziale Fähigkeiten
im Mittelpunkt.
In der Soziologie legte Dahrendorf in den 50er Jahren
den Grundstein der Differenzierung mit seinem Begriffspaar funktionaler
und extrafunktionaler Fertigkeiten. Unter funktionalen Fertigkeiten versteht
er dabei solche, die „durch die rein technischen Anforderungen von Arbeitsprozessen
verlangt werden. Sie umfassen die elementaren Kenntnisse bzw. das elementare
Können, die ein Arbeiter braucht, um seine Aufgabe zu erfüllen“
(Dahrendorf 1956). Funktionale Fertigkeiten sind also streng „spezifisch“;
ihr instrumenteller Vollzug kann von der kontextuellen Verantwortung getrennt
werden und verlangt vom Handelnden „keinerlei Anpassungsentscheidungen
in diesem Bereich“. Sie sind für „die erfolgreiche Ausführung
von Arbeitsprozessen unbedingt erforderlich. Ohne ihren Besitz können
gegebene Aufgaben nicht erfolgreich erfüllt werden“. Extrafunktionale
Fertigkeiten sind dagegen eher „diffus“. Sie sind nicht auf die speziellen
technischen Ansprüche von Arbeitsprozessen bezogen, sondern in erster
Linie auf deren organisatorischen und sozialen Zusammenhang. „Sie bezeichnen
Entscheidungen ihres Trägers, ein gewisses Mass an Unabhängigkeit
und Übersicht“. In dieser Betrachtungsweise sind sie zwar produktionstechnisch
nicht überflüssig, aber für den Produktionsprozess auch
nicht unbedingt notwendig. „Diese Fertigkeiten sind also nur insoweit „extrafunktional“,
als der Vollzug der Produktionsfunktionen auch ohne ihre Anwendung möglich
ist.“ Die Unterscheidung von funktionalen und extrafunktionalen Tätigkeiten
wirft Probleme auf. Hauptschwierigkeit bildet die trennscharfe Zuordnung
der Qualifikationen zu den beiden Kategorien. Ein weitere Kritik liegt
in der starren Entgegensetzung von technischer und sozialer Seite der
Arbeitsanforderungen. Inhaltlich
betrachtet, sind es gerade jene extrafunktionalen Qualifikationen wie Verantwortung
oder Kooperation, die auch als funktional notwendige Bestandteile von beruflichen
Anforderungen angesehen werden müssen. Darüber hinaus ist Dahrendorfs
Begriffsbezeichnung aus zwei Gründen etwas unglücklich gewählt.
Erstens lässt der Begriff „extrafunktional“ schnell das Missverständnis
zu, es handle sich um produktionstechnisch überflüssige Qualifikationsanforderungen,
was natürlich nicht der Fall ist. Zweitens schliesst er immer den
Bezug auf eine bestimmte Funktion ein, die jedoch nach Berufsgruppe differiert.
Es ist keine Begriffsbestimmung auf abstrakterem Niveau möglich und
damit bestehen auch nur geringe Möglichkeit der Vergleichbarkeit.
Als analytisches Instrument ist die Differenzierung von funktionalen und extrafunktionalen Qualifikationsanforderungen trotzdem durchaus sinnvoll. Aus diesem Grund haben sich auch nachfolgende Konzepte im wesentlichen an Dahrendorf orientiert und unterscheiden sich nur unwesentlich davon.[5] Aus einer aktuellen Perspektive, die sich verstärkt am Dienstleistungssektor orientiert, bildet im Kanon der Konzepte fachübergreifender oder sozialer Qualifikationen der Grundgedanke ein gemeinsamer Nenner, dass Personen fähig sein müssen, Kompromisse zwischen fremden Erwartungen und eigenen Interessen, zwischen sozialer Anpassung und Selbstverwirklichung zu finden und zu praktizieren (Damm-Rüger/Stiegler 1996: 43). Im Mittelpunkt stehen die Fähigkeiten, mit anderen Menschen kommunikativ und kooperativ zusammenzuarbeiten. Daraus resultiert einerseits eine Stabilisierung der Sozialverhältnisse und andererseits eine Intensivierung der Handlungen in und mit der Gruppe zum Zweck der Interessenvertretung gegenüber Dritten. Die Gemeinsamkeit der bisher erwähnten Konzepte
besteht in einem induktiven Vorgehen. Die Folge davon ist eine immer differenziertere
Feingliederung von Einzelqualifikationen, losgekoppelt von übergreifenden
theoretischen Festlegungen. Geser (1981) wählt deshalb eine konträre
Vorgehensweise. In seiner funktional-morphologischen Theorie der Berufsqualifikationen
betrachtet er den Qualifikationsbegriff aus einem übergeordneten theoretischen
Rahmen und nimmt davon ausgehend in deduktiver Blickrichtung Differenzierungen
vor. Dabei werden kooperative Arbeitsprozesse unter Bezugnahme auf Parsons
als Spezialfall zweckrationaler-instrumentaler Handlungen gesehen, die
dem Primat der kognitiven Orientierung unterliegen. Davon ausgehend müssen
Arbeitshandlungen in erster Linie von den in ihnen angewandten Wissensbeständen
her verstanden werden. Die funktional-morphologische Theorie der Berufsqualifikationen
basiert konsequenterweise auf einer Typologie der Wissensformen. Diese
werden auf einem Kontinuum zwischen den beiden Polen der ‘Internalität’
und der ‘Externalität’ angesiedelt. ‘Internalität’ versteht sich
dabei als Wissen, welches " in den Prozessen seiner Erzeugung, Speicherung,
Reproduktion und Veränderung primär an das Persönlichkeitssystem
des dieses Wissen anwendenden Akteurs (d.h. an die ihm partikulär
zugeschriebenen psychischen Fähigkeiten und Gedächtnisinhalte)
gebunden ist ...“ (Geser 1981: 402). ‘Externalität’ hingegen bedeutet,
"dass sich diese Prozesse unabhängig vom handelnden Einzelindividuum
mit Hilfe überpersonaler Speichermedien und Reproduktionsmechanismen
vollziehen.“ (Geser 1981: 402). Verortet man funktionsübergreifende
Qualifikationsanforderungen in diesem Konzept, so liegen sie auf der Achse
zwischen den beiden ideellen Polen der Internalität und der Externalität
eher beim Erstgenannten, da die Wissensspeicherung und die Wissensreproduktion
primär durch intraindividuelle-psychologische Mechanismen erfolgt. Der aktuell in einer breiten Öffentlichkeit eingängigste Begriff ist sicher jener der Schlüsselqualifikationen. Er stammt ursprünglich aus der Berufspädagogik und unterscheidet dabei neben der Fach-, der Sozial- und der Führungs- auch die Methodenkompetenz. Dieser Ansatz basiert ursprünglich auf Mertens. Er hat den Begriff „Schlüsselqualifikationen“ in den 70er Jahren in die Diskussion eingebracht. Auslöser waren wachsende Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt und eine Krise der Bildungsplanung. Daraus folgerte Mertens die These, dass die Zerfallzeit von Bildungsinhalten positiv mit ihrer Praxisnähe und negativ mit dem Abstraktionsniveau korreliere. Ausgehend von dieser These schlug er vier Schlüsselqualifikationen vor, die sich für eine grosse Zahl von Positionen und Funktionen zum gleichen Zeitpunkt und für die Bewältigung von meist unvorhersehbaren Änderungen von Anforderungen im Laufe der Zeit eignen. Schlüsselqualifikationen sind also nicht nur Fähigkeiten, die zur Bewältigung von aktuellen Aufgaben benötigt werden, sondern auch jene, die befähigen, zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.[6] Mertens Vorschlag rief Kritik hervor, was zur Weiterentwicklung des Konzeptes führte.[7] Der Begriff Schlüsselqualifikationen ist mittlerweile zu einem Schlagwort geworden und wird als Lösung für jegliche Probleme der Aus- und Weiterbildung gehandelt. Er ist einprägsam, griffig und scheint spontan positive Erwartungen zu wecken. Möglicherweise deshalb, weil irgendwie das Versprechen mitschwingt, mit diesen Qualifikationen über den Schlüssel zu einem guten Arbeitsplatz und dem beruflichen Aufstieg zu verfügen. Dieses scheinbare Versprechen ist angesichts des angespannten Arbeitsmarktes kaum einlösbar. Dies um so mehr, als Schlüsselqualifikationen je länger je mehr zum Standard beruflicher Bildung gehören. Sie verlieren somit ihren Status als Privilegien, die zur Einlösung oben formulierten Versprechens nötig wäre. Gleichzeitig bleiben zwei wesentliche Sachen ungeklärt. Einerseits besteht kein Konsens darüber, wie Schlüsselqualifikationen konzeptualisiert werden sollen. Eine abschliessende Liste, was unter dem Begriff zu verstehen ist, existiert nicht. Oelkers vermerkt provokativ, „... mittlerweile muss man fragen, was keine Schlüsselqualifikation ist ...“.[8] Andererseits ist unklar, wie denn Schlüsselqualifikationen genau vermittelt werden sollen. Insofern besteht Einigkeit, dass diese Fähigkeiten nicht unabhängig von konkreten Wissensinhalten erlernbar sind. Teamfähigkeit beispielsweise kann nur bei der Erledigung fachlicher Aufgaben in der Auseinandersetzung mit Mitarbeitenden erlernt werden.
Vor der inhaltlichen Präzisierung der einzelnen
funktionsübergreifenden Qualifikationsanforderungen ist ergänzend
eine Bemerkungen zu deren Klassifikation anzubringen. Die jeweiligen Anforderungen
lassen sich natürlich nicht trennscharf den einzelnen Merkmalen der
Funktion zuweisen. Analog der Funktion gilt hier dasselbe, wonach jedes
Merkmal unterschiedliche Qualifikationen in Ausmass und Intensität
erfordert. Die Zuordnung der jeweiligen funktionsübergreifenden Qualifikation
zum entsprechenden Merkmal der Funktion erfolgt dort, wo sie am stärksten
gefordert ist. Was wird nun unter den einzelnen funktionsübergreifenden
Qualifikationsanforderungen verstanden?
Tabelle
2: Zuordnung der funktionsübergreifenden Qualifikationsanforderungen
Qualifikationsanforderungen die näher am Pol der
Internalität liegen, d.h. persönlichkeitsbezogene Fähigkeiten
und Bereitschaften, lassen sich nicht allgemeinverbindlich definieren (Laur-Ernst
1991: 40). Sie beruhen nicht auf einem objektivierbaren Wissen oder Können,
welches abgerufen und vermittelt werden kann. Der Lernprozess erfolgt über
die individuelle Auseinandersetzung mit der Umwelt. ·Selbstkompetenzen Sie beschreiben die Fähigkeiten der individuellen Autonomie. Arbeitsabläufe können zwar mittels Regeln und Normen strukturiert werden, es ist aber unmöglich, damit jegliche Kontingenz zu reduzieren. Situationen, die vom normalen Arbeitsablauf abweichen, erfordern die Fähigkeit, eigene Lösungswege zu suchen und zu entscheiden, welcher der adäquateste ist. Je nach Problemstellung sind dazu Kreativität und Ideenreichtum erforderlich. Fähigkeiten der Selbständigkeit können natürlich neben der Reaktion auf bestehende Problemsituationen auch mit Blick auf die Zukunft proaktiv eingesetzt werden. Dazu zählen[9]: Selbständiges
Denken -Fähigkeit
zur Selbsteinschätzung -Initiative -Kreativität -Durchsetzungsvermögen -Selbständiges
Arbeiten -Psychische Belastbarkeit ·Sozialkompetenzen Diese Qualifikationen befähigen in erster Linie zur sozialen Integration innerhalb der Gruppe und zur deren Stabilisierung. Sie umfassen die Fähigkeit, eigene Handlungen sinnvoll auf Handlungen anderer Angestellten zu beziehen und abzustimmen. Das verlangt von den einzelnen Individuen eine Sensibilität bezüglich sozialer Reize und deren adäquate Einschätzung (Dahmen 1989, S. 79). Über die Art und Weise, in welcher Form und wie sie eingesetzt werden sollen, existieren mehrheitlich keine kodifizierten Regeln. Dazu zählen: -Teamfähigkeit -Kommunikationsfähigkeit -Empathie -Konfliktfähigkeit -Kontaktfreudigkeit -Flexibilität -Fähigkeit
zu informieren ·Arbeitstugenden Darunter
fallen traditionelle Konformitätsbereitschaften, deren Hochblüte in die Zeit bürokratischer Organisationsformen
fiel. Mit dem organisationellen Wandel entschwanden auch diese Fähigkeiten
aus dem Fokus der aktuellen Qualifikationsdiskussion. Gleichwohl bilden
sie in prozessorientierten Organisationformen unerlässlicher Bestandteil
für die formelle individuelle Integration. Ihre Relevanz darf nicht
unterschätzt werden, stellen sie doch das Fundament der Sicherheit
gegenseitiger Rollenerwartungen dar. Dazu zählen: -Gehorsam -Pünktlichkeit -Loyalität Bewegt man sich auf der Achse der beiden genannten ideellen
Pole leicht in Richtung Externalität, so finden sich hier funktionsübergreifende
Qualifikationen, die in etwas kleinerem Masse an das Individuum gebunden
bzw. personenabhängig sind. Dabei handelt es sich in stärkerem
Masse um eindeutige Wissensbestände. Man kann mit Recht einwenden,
dass es sich hier gar nicht um funktionsübergreifende Qualifikationen
im eigentlichen Sinne handelt. Diese Argument trifft teilweise zu. Trotzdem
werden sie in die Analyse miteinbezogen, da auch Charakteristiken funtkionsübergreifender
Qualifikationen darin enthalten sind. Es sei hier beispielsweise auf Erfahrungs-
oder Allgemeinwissen verwiesen, welches man als "zwischenberufliches Sachwissen"
(Laur-Ernst 1991: 40) betiteln könnte. Es dient in erster Linie zur
besseren eigenen Orientierung in der Arbeitswelt und einem Verstehen dessen,
was im eigenen Betrieb unter fachlichen Aspekten geschieht im Zusammenwirken
der verschiedenen Abteilungen. ·Erfahrungswissen Im täglichen Arbeitsprozess
eignet sich das Individuum Wissen über die Arbeitsabläufe an,
nicht institutionell vermittelt, sondern in Form eines autonomen Lernprozesses.
Zwar ist es durchaus möglich institutionell ein gewisses Mass an Grundwissen
zu vermitteln. Dieses hilft spezifische Schwierigkeiten zu bewältigen,
die im Arbeitshandeln auftreten. Im Laufe der Tätigkeit eignen sich
Angestellte aber zusätzliches Wissen an, welches in Zukunft bei vergleichbaren
Situationen zur Lösungsfindung beitragen kann. Dieses nicht institutionell
vermittelte Wissen bildet sozusagen „persönlicher“ Besitz des betreffenden
Angestellten, welcher im Laufe der Jahre enorm an Wert und Bedeutung gewinnt
und mit der Komplexität von Arbeitsaufgaben steigt. Je weniger eine
Aufgabe formalisiert werden kann, desto stärker ist Berufserfahrung
gefragt. Gerade bei Neueinstellungen legen Firmen grossen Wert darauf.
Verfügen zukünftige Angestellte über ein Erfahrungswissen,
welches auch im neuen beruflichen Aufgabenfeld anwendbar ist, ersparen
sich Betriebe möglicherweise lange betriebliche Sozialisationsprozesse. -Berufserfahrung -Spezielles
Berufswissen ·Allgemeinwissen Im Laufe der formellen Ausbildung
und während der Arbeit, aber auch im privaten Bereich, eignen sich
Angestellte im Laufe der Zeit Wissen über verschiedenste Zusammenhänge
an. Es zeichnet sich durch eine hochgeneralisierte Anwendbarkeit aus im
Gegensatz zu fachlichem Spezialwissen. Als Beispiele dafür dienen
Fremdsprachen- oder EDV-Kenntnisse, die für eine grosse Anzahl Tätigkeiten
unabdingbare Voraussetzung darstellen. Diese Wissenbestände hängen
im Gegensatz zu den stark personengebunden in kleinerem Masse von einzelnen
Individuen ab. Aufgrund der Möglichkeit zur expliziten Kodifikation
sind sie institutionell vermittelbar. Dazu zählen: -Fremdsprachen -EDV-Kenntnisse -Allgemeinbildung
3. Das Anforderungsprofil im Zusammenspiel aller Faktoren3.1 Eine ZwischenbilanzDas zukünftige Anforderungsprofil funktionsübergreifender
Qualifikationen soll über die Veränderung technisch-organisatorischer
Zusammenhänge erschlossen werden. Die Gegenüberstellung von "älteren"
und "modernen" Organisationsformen, d.h. funktions- und berufsorientierten
einerseits sowie der prozessorientierten andererseits, zeigt auf, ob sich
die Anforderungen an funktionsübergreifende Qualifikationen darin
unterscheiden. Daraus können Vermutungen bezüglich zukünftiger
Tendenzen abgeleitet werden. Dieser Schritt soll in diesem Kapitel geleistet
werden.
In einem ersten Analyseschritt wurden in detaillierter
Art und Weise die kausalen Zusammenhänge zwischen einzelnen r technisch-organisatorischer
Faktoren und funktionsübergreifenden Qualifikationstypen untersucht.
Wie einleitend erwähnt, ist dieser Teil für das Web nicht aufbereitet
worden. An dieser Stelle soll eine kurze Zusammenfassung über die
wichtigsten Erkenntnisse orientieren:
Es zeigen sich keine Zusammenhänge zwischen betrieblicher
Produktivität
und Anforderungen an funktionsübergreifende Qualifikationen. Technische und
organisatorische Determinanten (z. B. Teamarbeit) scheinen für die
Produkvität stärker zu bestimmen als als individuelle Fähigkeiten.
Das Anforderungsniveau in Betrieben mit Exportorientierung liegt mit Ausnahme einer Branchengruppe nicht mehrheitlich höher. Nur bei kommerziellen Dienstleistungen bilden funktionsübergreifende Qualifikationen Teil der komparativen Vorteile auf internationalen Märkten. Mit dem Outsourcing verbunden sind nach Branchengruppen divergierende Entwicklungen des Anforderungsniveaus. Steigende Anforderungen in der strukturstarken Industrie und der distributiven Dienstleistung deuten darauf hin, dass hier eher unqualifizierte Tätigkeiten ausgelagert werden. Umgekehrt sinkt das Anforderungsniveau in der kommerziellen Dienstleistung und im Handwerk, was auf Auslagerung von eher qualifizierten Tätigkeiten hindeutet. Die Informatisierung von Betrieben geht in allen Branchengruppen mit Ausnahme des Handwerks einher mit höheren Anforderungen an funktionsübergreifende Qualifikationen. Einzig die Arbeitstugenden liegen tiefer in allen Branchengruppen. Sie scheinen partiell durch den Computer substituiert zu werden. In der strukturstarken Industrie und den distributiven Dienstleistungen liegt das Anforderungsniveau in Betrieben mit ISO-Zertifizierung mehrheitlich höher. In dieser Branchengruppe sind Veränderungen des betrieblichen Qualitätsniveaus verbunden mit der Aktivierung zusätzlicher Qualifikationspotentiale. In allen übrigen Branchengruppen trifft dies nicht zu, was die Vermutung zulässt, dass der Stand der Qualität in schweizerischen Betrieben hoch ist, unabhängig von der Zertifizierung. Innovative Betriebe aller Branchengruppen fordern höhere funktionsübergreifende Qualifikationen ihrer Angestellten. Von Angestellten wird im Innovationsprozess insbesondere mehr Erfahrungs- und Allgemeinwissen sowie Fähigkeit zur sozialen Interaktion verlangt. Zusätzliche Autonomie,
Mitsprache und
Delegation von Verantwortung der Arbeitsrollen gehen einher mit mehrheitlich
höheren Anforderungen. Insbesondere zusätzliche Selbst- und Sozialkompetenzen
sind in allen Branchengruppen gefragt. Der grössere Dispositionsspielraum
muss vermehrt durch Selbststeuerung oder kommunikativ gemeistert werden.
Dies geschieht auf dem Hintergrund höherer Anforderungen an Erfahrungs-
und Allgemeinwissen. Dasselbe gilt in Betrieben, die in stärkerem
Masse auf die Faktoren Teamarbeit, Flexibilität beim Arbeitseinsatz
und Flexibilität der Betriebsabläufe setzen. Stärkere Rotation
hingegen führt nicht zu insgesamt höheren Anforderungen. Der
mit einem periodischen Wechsel von ähnlichen Funktionen verbundene
Anteil an Routine dürfte dafür verantwortlich sein. Sowohl Formen der personenorientierten wie auch der strukturellen Kontrolle sind verbunden mit tendenziell höheren funktionsübergreifenden Anforderungen. Auch neue Formen der Kontrolle tragen zu einer Erhöhung sowohl der wissensbasierten kognitiven Qualifikationen wie auch der persönlichkeitsgebundenen Qualifikationen bei. 3.2 Arbeitsrollen sind wichtigVerschiedene
der überprüften
technisch-organisatorischen Faktoren sind miteinander korreliert. Der bisherigen
Analyse kann deshalb mit Recht vorgeworfen werden, dass die vorgefundenen
Mittelwertsunterschiede der funktionsübergreifenden Qualifikationen
in funktions- oder berufsorientierten Organisationen einerseits und prozessorientierten
andererseits mit anderen technisch-organisatorischen Faktoren im Zusammenhang
stehen. Um diesem Einwand Rechnung zu tragen, wird nun in einem zweiten
Schritt der Analyse die Gesamtwirkung aller Faktoren der Arbeitsrollen
und der Arbeitsprozesse mit den funktionsübergreifenden Qualifikationsanforderungen
getestet. Die dafür notwendige multivariate Analyse muss jedoch für
die Faktoren der Arbeitsrollen und der Arbeitsprozesse getrennt durchgeführt
werden. Der wünschenswerte Einbezug aller bisher untersuchten technisch-organisatorischen
Faktoren sprengt die Kapazität der vorhandenen Informationstechnik.
Ergänzend ist anzufügen,
dass die verschiedenen Ausprägungen der einzelnen Faktoren der organisatorischen
Binnendifferenzierung zu vier Indexen zusammengefasst wurden. Ein Beispiel
soll die Indexbildung veranschaulichen: Der neue technisch-organisatorische
Faktor Flexibilität resultiert aus einem Index der bisherigen Faktoren
Flexibilität beim Arbeitseinsatz, Flexibilität der Betriebsabläufe
und Rotation. Analoges gilt für die Autonomie und die Kontrolle.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit beschränkt
sich die Darstellung auf die Signifikanzen der Einzeleffekte, die im Gegensatz
zu den Gesamteffekten in spezifischem Masse Auskunft über die Veränderungen
der funktionsübergreifenden Qualifikationsanforderungen geben.
Tabelle
3: Zusammenhänge zwischen Arbeitsrolle und funktionsübergreifenden
Qualifikationsanforderungen. Signifikanzen der multivariaten Varianzanalyse
unter Kontrolle der Branchengruppe und der Betriebsgrösse.
Tabelle
4: Zusammenhänge zwischen Arbeitsprozessen und funktionsübergreifenden
Qualifikationsanforderungen. Signifikanzen der multivariaten Varianzanalyse
unter Kontrolle der Branchengruppe und der Betriebsgrösse.
Ein erster Blick auf die signifikanten Werte zeigt, dass die Branche und die Betriebsgrösse sowohl für die Arbeitsrollen wie auch für die Arbeitsprozesse im stärksten Masse mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus einhergehen. Die Anforderungen an funktionsübergreifende Qualifikationen hängen also im wesentlichen davon ab, ob Angestellte in Klein-, Mittel- oder Grossbetrieben tätig sind und in welcher Branche. Es sei an dieser Stelle noch einmal kurz daran erinnert, dass die einfaktorielle Auswertung dieser beiden Grössen folgendes gezeigt hat: Die Anforderungen liegen im Dienstleistungssektor höher als in der Industrie. Berücksichtigt man zusätzlich die Betriebsgrössen, so stellen Kleinbetriebe im dritten Sektor die höchsten Anforderungen. Im zweiten Sektor hingegen sind es neben den Klein- vor allem auch Grossbetriebe, die von ihren Angestellten in höherem Masse "soft skills" e fordern. Eine Gewichtung der statistisch signifikanten Effekte einzelner organisatorischen Faktoren führt zur Erkenntnis, dass die organisatorische Binnendifferenzierung, d.h. Arbeitsrollen, in stärkerem Zusammenhang mit den funktionsübergreifenden Qualifikationen stehen als Arbeitsprozesse. Die Struktur der unmittelbaren Arbeitsumwelt entscheidet primär über das Anforderungsniveau der "soft skills" von Angestellten. An erster Stelle gehen dabei verstärkte Teamarbeit und Autonomie (d.h. Delegation, Mitsprache und Autonomie) einher mit statistisch signifikanten unterschiedlichen Anforderungen. Die Aspekte der Flexibilität und der Kontrolle zeigen in kleinerem Masse einen Zusammenhang mit einer Veränderung funktionsübergreifenden Anforderungen. Aus der multivariaten Analyse resultiert also die Erkenntnis, dass es primär zwei Aspekte sind, die für die zukünftigen Anforderungsprofile funktionsübergreifender Qualifikationen von Bedeutung sind: Sowohl die direkte Erweiterung des Handlungspielraumes von Angestellten wie auch die Ausführung der Tätigkeit im Rahmen einer Gruppe. Ausgedrückt in eingangs eingeführten Begriffen der Funktionsmerkmale ist einerseits die verstärkte Einbindung in einen sozialen Zusammenhang für die funktionsübergreifenden Anforderungen massgeblich. Andererseits führt eine mit zusätzlicher Autonomie verbundene Erweiterung des Handlungsspielraumes in verstärktem Masse zu neuen Aufgabenstellungen bzw. zu Problemen. 3.3 Tendenzen zukünftiger AnforderungsprofileNachdem
eruiert ist, welche technisch-organisatorischen Faktoren massgeblich zum
Wandel funktionsübergreifender Qualifikationen beitragen, interessiert
nun natürlich die Frage, wie sich die Anforderungsprofile entwickelt
haben bzw. weiterentwickeln könnten. Die Gegenüberstellung der
beiden bekannten Organisationsmodelle macht in der nachfolgenden Abbildung
die Unterschiede der Anforderungsniveaus sichtbar. Zeigt beispielsweise
ein Balken des Diagramms nach links, d.h. in den negativen Bereich, so
wird die betreffende funktionsübergreifende Qualifikation im funktions-
oder berufsorientierten Organisationsmodell in höherem Masse verlangt.
Diese Aussage trifft für die Arbeitstugenden beim technisch-organisatorischen
Faktor Outsourcing zu. Um es noch ein bisschen deutlicher auszudrücken:
Hat ein Betrieb nicht ausgelagert, so verlangt er von seinen Angestellten
durchschnittlich höhere Arbeitstugenden (um 0.256 Skalenpunkte) als
ein Betrieb, der ausgelagert hat. Analoges gilt für die übrigen
funktionsübergreifenden Qualifikationsanforderungen und technisch-organisatorischen
Faktoren.
Abbildung
1: Vergleich der Anforderungen in funktions- oder berufsorientierten
Das Anforderungsniveau der Selbstkompetenzen liegt generell höher in prozessorientierten Organisationen. Am ausgeprägtesten sind es verstärkte Autonomie und Teamarbeit, die zusätzliche Fähigkeiten der Selbststeuerung erfordern. Dasselbe gilt für die Sozialkompetenzen. Neben der Erweiterung der unmittelbaren Arbeitsumwelt verzeichnen auch alle übrigen Faktoren im Falle prozessorientierter Organisation ein höheres Anforderungsniveau. Somit halten allgemeine Lebens- und Persönlichkeitskompetenzen in verstärktem Masse Einzug in die berufliche Arbeitswelt. Diese Fähigkeiten bilden zwar schon seit geraumer Zeit Thema von Bildungskonzepten. Nun erhalten sie aber eine neue Bedeutung im Sinne von arbeitsfunktionalen Kompetenzen. Genau umgekehrt verhält es sich bei den Arbeitstugenden Arbeitstugenden, und zwar unabhängig von technisch-organisatorischen Faktoren. Sie weisen mehrheitlich ein höheres Anforderungsniveau in funktions- oder berufsorientierten Organisationsformen auf. Der Wandel der Organisationsformen steht also im Zusammenhang mit einer relativen Entwertung dieser Qualifikationen. Dieser Befund bestätigt Sennets (1998: 132) Einschätzung, wonach in der Berufswelt eine inhaltliche Verschiebung von der Selbstdisziplin zur Teamarbeit stattgefunden hat. Seiner Ansicht nach beruhte die Selbstdisziplin in erster Linie auf dem Umgang mit der Zeit. Das bedeutete aber nicht eine passive Unterwerfung sondern viel eher eine selbstauferlegte freiwillige Übung. Mit dem Wandel der Organisationsformen verliert diese Form an Gewicht. An Bedeutung gewinnt hingegen die Teamarbeit, die ein sensibles Verhalten gegenüber anderen erfordert. Dies zeigt sich in unserer Analyse darin, dass in prozessorientierten Organisationsformen inm erhöhtem Umfang Sozialkompetenzen gefordert werden. Sowohl das Anforderungsniveau an das Erfahrungswissen wie auch an das Allgemeinwissen liegen höher, wenn sich der Wandel in Richtung prozessorientierung auf Organisationsebene statt auf Rollenebene bezieht. Eine Ausnahme bildet allerdings die Teamarbeit, welche in sehr starkem Masse zusätzliches Allgemeinwissen erfordert. Die allgemeine Zunahme bestätigt aber Tendenzen, wonach aus betrieblicher Sicht Arbeitsergebnisse und -erfahrungen der Angestellten an Bedeutung gewinnen (Voss/Pongartz 1998: 148). Für die Angestellten bedeutet das umgekehrt, dass Bildungstitel ihre persönlich und sozial identitätsstiftende Wirkung verlieren - zugunsten individuell erzeugter Leistungen und Erfahrungen, die umso stärker in den Vordergrund treten. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass personengebundene Qualifikationsanforderungen, d.h. Selbstkompetenzen und Sozialkompetenzen, in starkem Zusammenhang mit Veränderungen der Arbeitsrollen stehen. Ein Wandel der unmittelbaren Aufgabenumwelt in prozessorientierter Richtung geht einher mit höheren Anforderungen an derartigen "soft skills" einher.. Im Gegensatz dazu variieren die personenunabhängigeren Qualifikationsanforderungen, d.h. Erfahrungswissen und Allgemeinbildung, die leichter institutionell vermittelbar sind, stärker bei Veränderungen der Arbeitsprozesse. Strategische Neuausrichtungen von Unternehmen betreffen also in erster Linie die eher externalen Wissensbestände ihrer Angestellten. Wird davon ausgegangen, dass die eingeschlagene Richtung technisch-organisationeller Veränderungen einerseits weiter andauern und sich andererseits ausbreiten dürfte, wären damit auch die zukünftigen Entwicklungstendenzen skizziert. 3.4 "Branchenprofile" lösen sich leicht aufBaethge
(1998: 464) postuliert, dass im Rahmen des Wandels von funktions- oder
berufsorientierter hin zu prozessorientierten Formen der Organisation Qualifikationsbündel
entstehen, die sich in kleinerem Masse zwischen einzelnen Tätigkeiten
unterscheiden. Leider hat die Konzeption der Datenerhebung die Erfassung
von Tätigkeiten nicht erlaubt. Es ist also nicht möglich, zu
überprüfen, ob in Schweizer Betrieben tatsächlich eine Angleichung
einzelner Tätigkeiten stattfindet. Trotzdem besteht die Möglichkeit,
auf einer aggregierteren Ebene diese Entwicklung zu untersuchen. Dabei
anerbietet sich die Branche, die zwar unterschiedliche Tätigkeiten
umfasst, deren zugehörige Betriebe und Angestellte aber immerhin mit
der Herstellung vergleichbarer Produkte beschäftigt sind. Dieser Sachverhalt
bildet die Gemeinsamkeit innerhalb der Branchen und unterscheidet sie gleichzeitig
von anderen.
Folgende
Abbildung stellt signifikante Unterschiede funktionsübergreifender
Anforderungen in funktions- oder berufsorientierten Organisationen einerseits
und prozessorientierten andererseits einander gegenüber in einer differenzierten
Betrachtung nach technisch-organisatorischen Faktoren. Maximal können
pro Faktor alle fünf gemessenen funktionsübergreifenden Anforderungen
(Selbst-, Sozialkompetenz, Arbeitstugenden, Erfahrungs- und Allgemeinwissen)
differieren. In diesem Falle muss von stark signifikant unterschiedlichen
Branchenprofilen gesprochen werden. Liegt keine Signifikanz vor, so verweist
dies auf ein sehr homogenes Anforderungsniveau zwischen den Branchen, was
gleich zu setzen ist mit hoch generalisierten funktionsübergreifenden
Qualifikationen.
Abbildung
2: Anzahl signifikante Unterschiede funktionsübergreifender Anforderungen
Eine kurze
Erklärung zur obigen Abbildung. Die Ziffern innerhalb der Balken geben
Auskunft über die Anzahl signifikanter Unterschiede der funktionsübergreifenden
Anforderungen im betreffenden Organisationsmodell gemäss der Analyse
im vorherigen Kapitel. Die Ziffern bei der Teamarbeit bedeuten also folgendes:
Vier von fünf funktionsübergreifenden Anforderungen unterscheiden
sich im Falle unveränderter Teamarbeit, d.h. in der funktions- oder
berufsorientierten Organisationsform, zwischen den Branchengruppen signifikant.
Bei verstärkter Teamarbeit, d.h. in prozessorientierten Organisationsformen,
unterscheiden sich hingegen nur drei von fünf funktionsübergreifenden
Qualifikationsanforderungen. Durch die
Gegenüberstellung der einzelnen Faktoren beider Modelle soll die Frage
beantwortet werden, ob nun bei verstärkter prozessorientierter Ausrichtung
der Organisation kleinere Unterschiede der Anforderungen zwischen den Branchengruppen
zu finden sind. Das wäre ein Hinweis auf generalisierte Qualifikationsbündel.
Zunächst ist festzuhalten, dass sich in beiden Organisationsmodellen
die grosse Mehrheit der Anforderungen bezüglich einzelner organisationeller
Faktoren statistisch signifikant unterscheidet. Man kann also ganz klar
von branchenspezifischen Unterschieden sprechen. Vergleicht
man deren Verhältnis in beiden Organisationsmodellen, so gewinnt man
auf den ersten Blick einen widersprüchlichen Eindruck. Bei einer genaueren Analyse
zeigt sich, dass die Faktoren der Arbeitsprozesse stark divergieren. Es
fällt deshalb schwer, eine zutreffende Aussage für die organisatorischen
Strategien insgesamt zu machen.
Die Faktoren der Arbeitsrollen hingegen zeigen eine leichte Tendenz zur
Auflösung branchenspezifischer Unterschiede der Anforderungen. Wenn
verstärkt zu Teamarbeit oder zur Delegation von Kompetenzen geschritten wird,
nehmen die Branchenunterschiede offensichtlich ab.
Davon ausgenommen sind nur die Spezialisierung und die Anzahl Vorgesetzten.
Abgesehen davon gilt, dass Veränderungen der organisatorischen Binnendifferenzierung
in prozessorientierte Richtung einhergehen mit einer leichten Auflösung
von branchenspezifischen Anforderungsprofilen. Die Analyse der Veränderungen branchenspezfisicher Anforderungen an funktionsübergreifende Qualifikationen hat bisher noch nichts darüber ausgesagt, welche konkreten Qualifikationen sich auf ein generalisierteres Niveau hin bewegen in prozessorientierten Organisationen. Nachstehende Tabelle zeigt die Anzahl signifikanter Effekte pro Qualifikation in den beiden unterschiedlichen Organisationsmodellen. Abbildung
3: Zusammenfassung signifikanter Unterschiede funktionsübergreifender
Anforderungen zwischen den Branchengruppen nach funktions- oder berufsorientierter
und prozessorientierter Organisation. Univariate Varianzanalyse.
Augenfällig ist, dass sich die Selbstkompetenz im Vergleich mit den anderen Qualifikationsanforderungen in deutlich kleinerem Masse zwischen den Branchen unterscheidet in beiden Organisationstypen. Diese Anforderung wird also in sehr genereller Art und Weise in der aktuellen schweizerischen Arbeitswelt gefordert, unabhängig von Branchen oder betrieblichen Unterschieden. In prozessorientierten Organisationstypen nimmt die Selbstkompetenz in noch leicht stärkerem Masse die Form einer hoch generalisierten Qualifikation über Branchengrenzen hinweg an. Im Gegensatz
dazu unterscheidet sich das Allgemeinwissen sehr stark zwischen den Branchen,
sogar mit einer Zunahme in prozessorientierten Organisationstypen. Das
Anforderungsniveau dieser eher kognitiven Qualifikation differiert also
stark je nach branchenspezifischem Kontext. Auch die übrigen funktionsübergreifenden Qualifikationsanforderungen - Sozialkompetenz, Arbeitstugenden und Erfahrungswissen - zeigen bei beiden Organisationstypen starke signifikante Unterschiede zwischen den Branchen Insgesamt bestätigt diese Analyse die vorherigen Aussagen, wonach eine leichte Auflösung branchenspezifischer Anforderungsprofile festzustellen ist. Trotzdem liegen die Anforderungen in den einzelnen Branchen mit Ausnahme der Selbstkompetenz auf signifikant unterschiedlichen Niveaus. Innerhalb
der Industriesoziologie herrscht ein Konsens darüber, dass es primär
technisch-organisatorische Faktoren sind, die Qualifikationsanforderungen
beeinflussen.[10]
Davon ausgehend wurde durch eine Gegenüberstellung eines älteren
und eines modernen zukunftorientierten Organisationsmodells versucht, Tendenzen
für die Entwicklung der Anforderungsprofile funktionsübergreifender
Qualifikationen in verschiedenen Sektoren der Schweizer Privatwirtschaft
zu ermitteln. Daraus resultieren folgende Erkenntnisse:
Veränderungen in Richtung neuer prozessorientierter
Organisationskonzepte der 90er Jahre sind insgesamt mit einem deutlichen Anstieg
an funktionsübergreifenden Qualifikationsanforderungen verknüpft.
Eine Ausnahme bilden dabei die Arbeitstugenden (Loyalität , Gehorsam und
Pünktlichkeit), die eher eine gewisse Entwertung erfahren.
Diese Entwicklung steht primär im Zusammenhang mit erweiterten Handlungsspielräumen
sowie der Zusammenarbeit im Team. Sie erfordern in verstärktem Masse "soft skills". Dieser allgemeine Trend
differenziert sich aber je nach Branche und
Betriebsgrösse. Nur Selbstkompetenzen werden überall in ähnlich
hohem Umfang gefordert.
Insgesamt ist der Einfluss der Arbeitsorganisation auf den Bedarf nach funktionsübergreifenden Qualifikatiosnanforderungen allerdings enttäuschend gering: erheblich geringer als der Einfluss der Betriebsgrösse und der Branchenzugehörigkeit, die sixch als die zwei dominierenderen Determinationen erweisen. Dazu
bieten sich zwei mögliche
Erklärungen an.
1.Die
Anforderungen an funktionsübergreifende Qualifikationen unterliegen
'Modetrends' und werden deshalb auch in Betrieben des älteren, d.h. des
funktions- oder berufsorientierten Organisationstyps momentan hoch eingeschätzt. Kieser
(1996) hat die Verbreitung von Organisationskonzepten analysiert. Dabei
ist er zum Schluss gekommen, dass sie häufig bestimmten Mustern folgen,
die er als typisch für Moden betrachtet. Dafür sind Leitbilder
und Mythen notwendig, die über die Literatur generiert werden. Eine
wichtige Funktion kommt dabei Bestsellern zu, deren Verbreitung u.a. via
Seminarien und Kongressen erfolgt. Diese Leitbilder erweisen sich innerhalb
von Reorganisationsprozessen als sehr nützlich, da sie legitimierend
wirken. Die Vermutung liegt nahe, dass die Anforderungen an Qualifikationen
einem ähnlichen Muster folgen könnten.[12]
In diesem Falle ist es denkbar, dass sich eine ursprünglich durchaus
aufgrund technisch-organisatorischer Faktoren begründete Relevanz
funktionsübergreifender Anforderungen von ihrem eigentlichen Hintergrund
ablöst und eine soziale und kulturelle Eigendynamik entwickelt im
Kieser'schen Sinne einer Mode. So
konstatiert beispielsweise Smith (1996: 319): "… a new model of flexible
work has seeped into corporate rhetoric and employer strategy". Als
weiterer Beleg dafür mag der Hinweis dienen, dass eine mindestens
ebenso so grosse Anzahl Literatur zum Thema Qualifikationen, oder vielleicht
allgemeiner zu Human Ressources, existiert wie zu Organisationskonzepten.
Diese Entwicklung impliziert unter Berücksichtigung der Überlegungen,
die Kieser hinsichtlich Organisationen angestellt hat, dass nun eben auch
Betriebe, die nach wie vor nach funktions- oder berufsorientierten Kriterien
organisiert sind, die Anforderungen an Angestellte neu ausrichten. Dies
geschieht in zeitlicher Verzögerung und nicht mehr auf der Grundlage
organisationeller Veränderungen, sondern aufgrund des Diskurses darüber. Sofern
diese Überlegungen zutreffen, würden sie im Rahmen unserer Untersuchung
bedeuten, dass auch Betriebe mit unveränderten Organisationsstrukturen
in stärkerem Masse als früher funktionsübergreifende Qualifikationen
von ihren Mitarbeitern fordern, unabhängig von technisch-organisatorischen
Faktoren. Eine Anhebung der Anforderungen kann aus verschiedenen Gründen
erfolgen. Die Betriebe können sich damit gegenüber ihrer Konkurrenz
profilieren. Aktuellen oder potentiellen Kunden signalisieren sie, dass
die betriebliche Produktion von Gütern nur mit hochqualifizierten
Angestellten erbracht wird. Das steigert das Vertrauen in die Qualität
ihrer Güter und deren Attraktivität. Ein weiterer Grund für
die Anhebung von Anforderungen kann das Errichten einer Rekrutierungsbarriere
sein. Gerade in konjunkturell schwächeren Zeiten mit einem Überangebot
an Arbeitskräften können es sich Betriebe leisten, die Kriterien
zur Rekrutierung höher zu schrauben, ohne dass die Tätigkeiten
dies auch wirklich erfordern. Dadurch verkleinert sich der Kreis potentieller
Nachfolger, die möglicherweise sogar höher qualifiziert sind
als ihre Vorgänger. Die nur leichte Tendenz zur Auflösung von branchenspezifischen Anforderungsprofilen verlangt keine "inhaltsneutrale" Vermittlung von funktionsübergreifenden Qualifikationen. Um den Besonderheiten der jeweiligen Branchengruppen und damit verbundenen Tätigkeiten gerecht zu werden, sind sie in unterschiedlichen arbeitsrelevanten Zusammenhängen zu erlernen und anzuwenden. Das bedeutet eine integrative Förderung funktionsübergreifender Qualifikationen gemeinsam mit dem Erwerb fachlichen Wissens im Kontext der gleichen Problemstellungen. Aus diesen Überlegungen ergibt sich Handlungsbedarf für folgende Akteure: 1. Für die Betriebe Wie die Arbeits- und Sozialmedizin gezeigt hat, sind Formen prozessorientierter Organisation verbunden mit einer enormen Belastung für Psyche und Physe der Angestellten (Hübner 1999). Je mehr jedoch Angestellte über funktionsübergreifende Qualifikationen verfügen, desto souveräner meistern sie die Anforderungen. Deshalb muss die Devise "nicht nur fordern, sondern auch fördern" im ureigenen Interesse der Betriebe liegen. Obwohl funktionsübergreifende Qualifikationen internalen Charakter haben, d.h. sehr eng an die Persönlichkeit gebunden sind, kann sich langfristig angelegte Weiterbildung durchaus positiv auswirken auch im Sinne zusätzlichen Erfolgs für die Unternehmen (Rosenstiel 1992). Arbeitsplatzsicherheit garantiert heute niemand mehr, nicht einmal staatliche Betriebe. Mit Förderung der Weiterbildung funktionsübergreifender Qualifikationen erfüllen die Betriebe deshalb auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Damit erhalten sie zumindest teilweise die Arbeitsmarktfähigkeit von Angestellten. 2. Für das Bildungssystem Vertreter aus Politik und Wirtschaft betonen immer wieder, dass Bildung die zentrale Waffe der Schweiz im Kampf um die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit darstellt. Damit ist in erster Linie kognitives Fachwissen angesprochen, insbesondere im Bereich der Informationstechnologie. Vorliegende Resultate zeigen, dass darüber hinaus auch funktionsübergreifende Anforderungen wichtige Bedeutung zukommt. In der Berufsbildung der Maschinenindustrie wurde diese Entwicklung erkannt und die Lehrpläne bereits angepasst. Vergegenwärtigt man sich, dass die funktionsübergreifenden Anforderungen mit der Höhe des Bildungsabschlusses steigen, so besteht im Hochschulbereich diesbezüglich akuter Handlungsbedarf. Die Vermittlung von stark an die Persönlichkeit geknüpfte Kompetenzen, die auch ausserhalb der beruflichen Tätigkeit nützlich sind, erübrigt eine Diskussion darüber, inwieweit sich das Bildungssystem am Beschäftigungssystem zu orientieren hat. 3. Für die
Angestellten Der grossen Mehrheit der heute arbeitstätigen Angestellten wurde während ihrer Ausbildung aus dem Spektrum funktionsübergreifender Qualifikationen primär traditionelle Arbeitstugenden vermittelt. Werden sie im Arbeitsleben dann beispielsweise mit Anforderungen an Selbst- oder Sozialkompetenz konfrontiert, so hängt dessen Aktivierungspotential von ausserinstitutionellen Sozialisierungsprozessen ab. Das Niveau der heutigen Anforderungen verlangt hohe intrainidividuelle Anpassungsleistungen. Es ist durchaus sinnvoll, diese in Weiterbildungskursen zu unterstützten, auch wenn davon keine schnellen Erfolge erwartet werden dürfen. Stark persönlichkeitsgebundene Fähigkeiten erfordern einen viel längeren Lernprozess als kognitive Fähigkeiten. Auch hier gilt deshalb die Devise des sattsam bekannten lebenslangen Lernens. Angestellte sind gefordert, von sich aus die Initiative zu ergreifen, um ihre Persönlichkeit weiter zu entwickeln. Auch wenn damit nur eine kleine zusätzliche Arbeitsplatzsicherheit erreicht wird, dürfte eine zusätzliche Motivation dazu darin liegen, dass diese Weiterbildung nicht nur für das Berufsleben, sondern gleichzeitig auch im privaten Bereich zum Wohl gereichen kann. LiteraturAltmann
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